Frieden stiften im Ötscherland
37 Jugendliche fanden bei einem elftätigen interkulturellen Austausch in Lackenhof am Ötscher zueinander.
LACKENHOF. Jüdische und arabische Israelis, aber auch Schüler aus Ungarn und Österreich – verbrachten gemeinsam elf Tage in der Abgeschiedenheit des Ötschergebirges, um im Dialog gegenseitiges Verstehen, ein positives und der Realität zugewandtes Selbstbild sowie Strategien der Lebensbewältigung in verschiedenen Workshops zu entwickeln.
Das "Peacecamp" in Lackenhof
Beim "Peacecamp" in Lackenhof am Ötscher trafen 37 Jugendlichen aufeinander, die teilweise aus Familien kommen, in denen sie selbst oder ein naher Familienangehöriger Traumatisierung durch Terror, Krieg, Verfolgung, Flucht, Entwurzelung, Diskriminierung oder andere extreme Lebensbedingungen erfahren haben.
"Die Jugendlichen beider Gruppen aus Israel wachsen unter permanenter Bedrohung durch Krieg und Terror auf. Die ungarischen Jugendlichen sind mit einer Rückkehr zum Nationalismus und Formen der Diskriminierung konfrontiert. Diese Gruppe brachte Jugendliche aus Roma-Familien mit, die ihre jeweiligen Familien- und Lebenserfahrungen miteinander teilten. Die österreichische Delegation – eine um Schutzsuchende aus vier verschiedenen Ländern (Syrien, Afghanistan, Somalia und dem Kosovo) erweiterte Gruppe – bot ihren Jugendlichen Gelegenheit aufzuzeigen, wie der euphemistisch verwendete Begriff 'Migrationshintergrund' auf unterschiedliche Stadien eines gelebten Traumas hinweist, der die Betroffenen vor gewaltige Hürden neuer Realitätsbewältigung stellt", erklärt die "Peacecamp"-Veranstalterin Evelyn Böhmer-Laufer.
"Botschafter des Friedens"
Das schönste war für die Organisatorin, dass man gemerkt hätte, wie unsicher die Jugendlichen anfänglich gewesen wären, Lackenhof aber nach elf Tagen als "Geschwister" verlassen hätten. "Es ist toll zu sehen, zu welch erstaunlichen Ergebnissen das Zusammenlegen von Talenten und Ressourcen führt. Alle Teilnehmer wurden zum Abschluss zu 'Botschaftern des Friedens' ernannt. Besonderer Dank gilt den 16 erwachsenen Begleitpersonen, dem Programm Erasmus+ der EU, allen Sponsoren und Wolfgang Lengauer vom Jungen Hotel in Lackenhof, die alle dazu beigetragen haben, ein bisschen Frieden in der Welt zu verbreiten", so Böhmer-Laufer.
Weitere Infos zum Peacecamp gibt's hier.
Ein Video über das Peacecamp in Lackenhof gibt's hier:
Ein Video von der Abschluss-Show gibt's hier:
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