Fischamend: Erster Erfolg gegen Lkw-Horror

Laut Bundesregierung sollte in Parndorf ein 200 Hektar großes Logistikzentrum entstehen, das Mitteleuropa mit Russland und China verbindet. Auswirkungen auf die ohnehin schon überlastete Ostautobahn waren vorprogrammiert, denn die Breitspurbahnstrecke war bis ins Burgenland geplant.

A4: 8.280 Lkw pro Tag

Dort hätte die Fracht auf Lkw umgeladen werden sollen, die nach West- und Südeuropa weiterfahren. Und damit auch vorbei an Fischamend, wo ohnehin schon täglich 8.280 Lkw am Tag vorbeidonnern. Um 3,1 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Tendenz: stark steigend. Für Fischamends Bürgermeister Thomas Ram war das geplante eurasische Güterzentrum ohne entsprechenden Bahnanschluss nach Wien und weiter nach Westen und Süden so nicht hinnehmbar.
Und er hatte mit dem Parndorfer Bürgermeister Wolfgang Kovacs einen Mitstreiter gefunden. Denn der ebenfalls einer unabhängigen Liste angehörende Ortschef wollte keinen Mega-Umschlagplatz.

Millionen Tonnen Fracht

Rund ein Drittel der Waren – 22 Millionen Tonnen jährlich – wären in Parndorf auf Lkw verladen und weitertransportiert werden, laut Experten täglich 650 zusätzliche Lkw auf der A4. Bis dahin ist die Marke von 10.000 Lkw am Tag wohl schon geknackt.
"Nicht mit uns", so Ram. Der Bürgermeister hatte im Verkehrsministerium interveniert, sein Amtskollege aus Parndorf beim burgenländischen Landeshauptmann.

Weiter Kampf gegen Lkw

Fischamend, das auch für den Bau der B60 kämpft, hat genug Verkehr auf der B9. Vor allem, wenn es auf der Ostautobahn oder S1 kracht und fast ständig vor Wochenenden und Ferien. Fischamend will den Schwerverkehr raus haben aus der Gemeinde. Denn im neuen Raumordnungskonzept sind Grünoasen, Spielplätze und mehr Leben an den Fischa-Ufern vorgesehen. Thomas Ram: "Wir müssen bei der Entwicklung des Lkw-Verkehrs rasch auf die Bremse steigen, sonst geht die Region unter in Lärm und Abgaswolken. Fischamend kämpft dagegen an. Und wir sind nicht allein, wie am erfolgreichen Beispiel Parndorf sieht."
In der Region macht sich Fischamend auch für den Bau den Lobautunnels stark, der den Verkehr um den Flughafen entlasten soll.