Himberg: Kinder mit Kochlöffel "erzogen"
40-Jähriger stand wegen fortgesetzter Gewaltausübung vor Schöffengericht
Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Korneuburg soll der 40-j. Angeklagte, der mit Ehegattin und drei gemeinsamen Kindern seit 2012 ein Einfamilienhaus in Himberg bewohnte, die 2011 geborene Tochter und den 2013 geborenen Sohn regelmäßig mit einem Kochlöffel auf Gesäß und Oberschenkel geschlagen haben, wenn sie nicht gehorsam waren - verletzt wurden sie dadurch nie, daher gibt es auch keine ärztlichen Befunde.
Scheidungsgrund: Nachbarin
Diese Vorwürfe erhob die Mutter der Kinder, die wegen ehewidriger Beziehungen ihres Mannes mit einer Nachbarin aus dem gemeinsamen Haushalt ausgezogen war und die Ehescheidung anstrebt.
Während die Mutter bei einer Vernehmung im Februar 2017 bloß angab, dass ihr Mann "den Kindern einmal mit einem Kochlöffel nachgelaufen" sei, wandelte sich ihr Aussageverhalten auffallend: Plötzlich tanzte der Kochlöffel regelmäßig, mindestens einmal wöchentlich, auf Po und Oberschenkel der Kinder. Dadurch kam es zur Anklage wegen fortgesetzter Gewaltausübung (Strafrahmen: ein bis zehn Jahre).
Der Senat sah den Tatbestand als nicht erfüllt an und sprach den Angeklagten frei - die Aussagen der Belastungszeugin seien zu widersprüchlich, als dass ein Schuldspruch gefällt werden könne.
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