Mehr S7 für Weihnachten 2017
Druck der Pendler wegen zu wenigen und überfüllten Zügen zu groß. Land verspricht dichtere Intervalle.
Von den Pendlern gab es Hunderte Beschwerden, wütende Briefe und auch zahlreiche telefonische Klagen bei Gemeinden und in der Redaktion der BEZIRKSBLÄTTER und bz.
Eine S-Bahn alle halbe Stunde zwischen Flughafen und Wien-Mitte, nach Fischamend überhaupt nur jede Stunde - in einer Region mit 20.000 Jobs alleine am und rund um den Flughafen.
Derzeit muss man sich zeitweise zwischen Flugpassagieren und Hunderten Schülern in die S-Bahn zwängen und hoffen, nicht am Bahnsteig zurückzubleiben. Der Druck der angefressenen Pendler auf die Poilitik ist derart groß geworden, dass NÖ-Landesrat Wilfing und Wiens Stadträtin Bauner ein Weihachtspackerl angekündigt haben für 2017:
„Gemeinsam haben wir daher beschlossen, diverse S- und Regionalbahnen zu verstärken und so die Pendlerinnen und Pendler zu entlasten. Wien und Niederösterreich gehen diesen Schritt gemeinsam, weil auch beide Länder in der Frage der Finanzierung gefordert sind. Daher wurde der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) nun von Wien und Niederösterreich beauftragt, ein Entlastungspaket für S7, Franz-Josefs-Bahn und Ostbahn auf Schiene zu bringen“, so Brauner und Wilfing.
Rund 20 Millionen Euro
Insbesondere die S7 (Wolfsthal – Fischamend – Schwechat – Wien Floridsdorf) und die Ostbahn (Wien Meidling – Wien Hbf – Grillgasse – Gramatneusiedl – Bruck/Leitha – Bratislava-Petržalka/Neusiedl am See) gehören zu stark nachgefragten Verkehrsschlagadern in der Ostregion. Durch den Einsatz zusätzlicher Züge könnte im Laufe des Jahres 2017 eine massive Komfortsteigerung gerade für Berufs- und Bildungspendler umgesetzt werden.
Vier Mal pro Stunde
Die durch CAT und im Bereich Schwechat durch die Railjets zusätzlich frequentierten Strecken sollen künftig vier Mal statt zwei Mal mit einer S-Bahn bedient werden. Nicht genau in einem 15-Minuten Takt, aber laut ÖBB-Experten zum Beispiel mit einem 13-13-17-17-Minuten-Takt. Die Ankündigungen der zusätzlichen Verbindungen werden grundsätzlich begrüßt. SP-Bürgermeisterin Karin Baier aus Schwechat: "In einer Aussendung der Finanzstadträtin heißt es: Vorbehaltlich der Klärung trassentechnischer und finanzieller Aspekte ist die Inbetriebnahme der zusätzlichen Verkehre im Dezember 2017 möglich." Sprich: Es müssen mindestens rund 20 Millionen Euro her, um die Ankündigungen umzusetzen. Der unabhängige Fischamender Bürgermeister Thomas Ram: "Wir kämpfen seit Jahren gegen die Missstände für Pendler. Jetzt müssen auch Taten folgen." Bundesrat Gerhard Schödinger: „Die Verbesserung des Angebots im öffentlichen Verkehr für die Region östlich von Wien ist mir eines der wichtigsten politischen Anliegen.“ Karl Wilfing: „Auch die für 2017 geplanten Maßnahmen sind Teil unserer Öffi-Offensive, mit der wir immer mehr Menschen zum Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel bringen.“
Pendler erwarten Umsetzung
Durch eine Verdichtung der S-Bahn von zwei auf bis zu vier Züge pro Stunde und Richtung zwischen Flughafen (NÖ) – Rennweg – Floridsdorf (Wien) können zu besonders nachgefragten Zeiten zusätzliche Sitzplätze für bis zu 800 Fahrgäste pro Stunde und Richtung geschaffen werden. Angedacht ist dabei eine S7-Sprinter-Maßnahme zur Kapazitätserweiterung, also beschleunigte Garnituren, welche die besonders stark nachgefragten Halte bedienen. Hier sollen ausschließlich die neuen barrierefreien Cityjet-Züge zum Einsatz kommen.
Im Abschnitt Wien Hauptbahnhof und Bruck an der Leitha (mit sämtlichen Zwischenhalten) sollen auf der S-Bahnlinie S60 Montag bis Freitag (wenn Werktag) zusätzliche Züge eingeführt werden.
Mehr Platz für Pendler
Im Abschnitt Wien Hauptbahnhof und Bruck an der Leitha (mit Halten in Gramatneusiedl und/oder Götzendorf) sollen im schnellen Nahverkehr täglich zusätzliche REX-Züge verkehren. Damit könnten zu Hauptverkehrszeiten pro Stunde zusätzlich bis zu 500 zusätzliche Sitzplätze angeboten werden. Die chaotische P&R-Situation in Gramat soll verbessert werden.
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