Runder Tisch ohne Politstreit
Gemeinderäte und Anrainer der Fa. Nemetz sprachen über Brandfolgen.
LEOPOLDSDORF. Der 10. Februar 2012 ist allen Leopoldsdorferinnen und Leopoldsdorfern sowie den umliegenden Feuerwehren noch in allzu guter Erinnerung. An diesem Tag kam es bei dem Entsorgungsunternehmen Nemetz zu einem Großbrand, der die Gemeinde noch heute beschäftigt.
Rund zweieinhalb Monate nach dem Brand luden Patrick Heider (Die Grünen) und Herbert Porstendörfer (SPÖ), Vertreter der anderen Fraktionen sowie Anrainer zu einem runden Tisch ein. „Es war uns wichtig, die Politik aus der Diskussion draußen zu halten und es ist uns gelungen“, so der Grünen Obmann Heider, der diese Art der überparteilichen Diskussionsweise mit Bürgerbeteiligung gerne auch bei anderen Themen anwenden würde.
Anrainer kamen zu Wort
„Es war eine sehr fruchtbare Unterhaltung ohne Parteipolitik“, fand auch Peter Gaumannmüller von der Leopoldsdorfer Volkspartei, der den Wunsch vieler Anrainer, der Entsorgungsbetrieb möge doch an einen weniger dicht bewohnten Standort übersiedeln, verstehen kann.
„Ich kann aber auch den Standpunkt der Firmenleitung verstehen, die eine Betriebsgenehmigung hat, die man nicht so einfach entziehen kann“, so Gaumannmüller. Die Fa. Nemetz hat durchblicken lassen, dass sie im Falle einer Absiedelung rund 2,4 Mio. Euro zur Verfügung gestellt bekommen möchte - für die Gemeinde eindeutig zu viel.
Herbert Porstendörfer (SPÖ) steht voll hinter der Idee einer Absiedelung: „Auch wenn es Geld kosten würde bin ich dafür. Für den Straßenbau oder das neue Sicherheitszentrum wird auch viel Geld ausgegeben, die Sicherheit der Anrainer ist in diesem Fall aber genauso wichtig“. Die anwesenden Anrainer haben angekündigt eine Unterschriftenliste zu organisieren.
Nemetz wusste nichts davon
Nemetz Seniorchef Herbert Prammer zeigt sich überrascht: „Ich hätte mir gewünscht zu so einer Veranstaltung eingeladen zu werden. Ich denke wir sollten die Probleme zusammen lösen und nicht polarisieren.“
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