Welsfischen am Po

47Bilder

Seit einigen Jahren treffen wir einander, sofern es möglich ist, jeden Dienstag beim "Michel", einem kleinen Kaffeehaus am Rande Himbergs, zum Stammtisch.
Wir, das sind zwei Hände voll Jäger, Fischer und andere Lügner. Alles Pensionisten im selben Alter.

Bei einem dieser Stammtische wurde spontan beschlossen nach Italien an den Po zu fahren, um den Welsen nachzustellen.
Mit von der Partie war der Helmuth-ein Donaufischer, der Willi und der Erich-zwei Teich- und Seefischer, Bert ein Jäger & Fischer. Dann gab es noch den Johann, der sich normalerweise nur der Jagd widmet und mich als Fliegenfischer.
Auf der Wieselburger Messe für Fischer und Jäger trafen wir "Andy den Wallerknaller", den Besitzer eines Welscamps am Po und es wurde ein Termin im April festgelegt.

Am Sonntag ging es endlich um 4°°h früh los. Wir fuhren mit großen Erwartungen mit zwei Autos zu je drei Mann los. Die Fahrt ging durch das Kanaltal in Richtung Venedig, Ravena nach Corbola.
In Corbola fährt man dann gerade bis zum Po-Damm, Fluss aufwärts (links) ca.2,5km bis zum Camp.
Nach einer Frühstückspause an der Autobahn, erreichten wir nach fünf Stunden das Camp und wurden freundlich mit einem zweiten Frühstück begrüßt, welches uns ausgezeichnet mundete.
Für je zwei Mann wurde uns ein einfache ausgestatteter Container zugeteilt. Das Wichtigste, sie waren angenehm beheizt, Da, wie sich später herausstellte, es bei Tag sehr warm, die Nächte aber noch sehr kalt waren.
Nun wurden die bestens ausgerüsteten Boote übernommen, da wir ja bereits am Anreisetag Abends ausfahren wollten. Je zwei Mann belegten ein Boot und wurden auch gewissenhaft eingeschult.
Bert und Helmuth, Willi und Erich und Johann und ich teilten das Boot so wie das Quartier.

Nachmittags gab es durch Andy und Günther, unsere beiden Guide, eine Einführung und Besprechung der Geräte, Verhalten am Wasser und im Boot.
Die Ruten wurden nach Anleitung von Günther peinlichst genau zusammengestellt und unser Equipment hergerichtet.
Doch eines vorweggenommen, da es am Tag sehr warm war, unterschätzten wir die erste Nachtausfahrt. Es wurde sehr kalt und wir waren alle, außer Bert, den wir vorher auslachten, da er bei strahlendem Sonnenschein wie ein Nordpolfahrer daher kam, zu leicht bekleidet.
Schön langsam sprang das Jagdfieber auf uns über und wir konnten es kaum erwarten, dass es Abend wurde, um unsere erste Ausfahrt zu starten.
Dann ging es los. Als Erster fuhr Andy mit Bert, Johann und mir raus, dicht gefolgt von Günther mit Helmuth, Erich und Willi. Da der Po zu diesem Zeitpunkt Hochwasser führte, meinte Andy, es wäre
am Besten die Methode des Abspannens zu verwenden. Rasch wurde uns diese Fischerei auf Welse erklärt.
Man ankert mit dem Boot je nach Stelle ca. 30-40m vom Ufer entfernt. Anschließend wird mit einem kleinen Beiboot (Gummiboot mit kl. E-Motor) der Köderfisch, häufig handelt es sich um kleine Karpfen oder Aale, am Uferrand mittels einer Reißleine an der Wasseroberfläche baumelnd, an einem Ast befestigt.
Vom Boot aus wird nun die Hauptschnur gespannt.
Beim Anbiss des Welses reißt dieser die schwächere Reißleine ab und man merkt dies sofort am Verschwinden des Knicklichtes,welches über der Wasseroberfläche montiert ist. Aber auch an den heftigen Schwingungen der Rutenspitze, ein Fisch ist am Band.

Ein sofortiger Anschlag ist Pflicht und er offenbart einem sofort ob man Erfolg hat, oder eben nicht. Nicht jeder Biss ist auch ein gehackter Fisch!
Die erste Ausfahrt brachte Bert und mir je einen Wels über 1m. Johann ging an diesem Abend leer aus. Um 11°°h Abends traten wir bei eisiger Kälte die Heimfahrt an und schworen, uns in den nächsten Tagen wärmer anzuziehen.
Dem anderen Boot mit Willi, Erich und Helmuth erging es nicht besser. Auch sie fingen zwei kleine Welse und starben fast den Kältetod.
Mitte der Woche wurde der Wasserstand etwas besser und Günther beschloss mit Johann und mir tagsüber das Triftfischen zu versuchen. Eine Methode bei welcher man die Welse mittels Fischfinder (Echolot) sucht und sich über diese hinweg treiben lässt.
Bei diesem System werden am Heck des Bootes die Angelruten mit Köderfischen bestückt montiert und in ungleichmäßigen Abständen hinter dem Boot ausgelegt.
Mit einem kleinen E-Motor, der am Bug des Bootes montiert ist, wird das Boot etwas langsamer als die Strömung gesteuert und auf Kurs gehalten. Das heißt, die Köder trieften immer vor dem Boot flussabwärts, da dieses mittel des E-Motors ein wenig zurückgehalten wird.
Da, die Welse nicht nur auf Grund beißen, wird mittels Schwimmer in verschiedenen Tiefen gefischt.
Bei dieser Methode des Triftfischens schlug meine Stunde. Ich saß im Heck des Bootes und beobachtete meine Ruten, als ich gerade noch im Augenwinkel sah, wie sich der Schwimmer
der rechten Rute verabschiedete. Ein sofortiger Anschlag meinerseits bestätigte mir den Biss. Ich merkte sofort, er ist ein wenig größer als die Vorgänger. Nach einem zehnminütigem Drill konnte
ich mit einem beherztem Welsgriff einen Wels mit 148cm lande, er war zwar um 2cm kleiner als meine persönliche Vorgabe. Aber mein Ziel, einen Wels zumindest in dieser Größenordnung zu fangen hatte ich erreicht und freute mich wie ein Schneekönig darüber.

Aber auch Johann der Jäger, welcher mit mir im Boot war, fing an diesem Tag seinen ersten Wels mit 125cm und war natürlich auch überglücklich. An diesem Abend wurde es Morgen, denn es wurde noch ausgiebig gefeiert,
da auch das zweite Boot erfolgreich war.
Freitag stieg das Wasser des Po wieder kräftig an, doch wir wollten es zum Abschluss unserer Fischerwoche nochmals genau wissen. Günther, unser Guide, brachte uns weit stromaufwärts
zu einer tollen Stelle. Eine Schotterzunge teilte den großen Strom. An diesem Platz spannten wir pro Mann vier Ruten zum Ufer ab.
Johann sollte heute beginnen und schon um 19°°h hatte er einen gewaltigen Biss.
Er als ungeübter Fischer kämpfte mit dem Fisch auf Biegen und Brechen und wir wussten sofort, dies ist ein Riese!!!
Nach ca. 20 minütigem Drill schlitzte dieser gewaltige Fisch vor dem Boot aus.
Wir wissen nicht wie groß er wirklich war, deshalb schätzen wir auch nicht. Geschätzte Fische werden ja sowieso immer größer!
Doch dieser Abend und vor allem diese Stelle sollte uns noch vier Welse bringen.
Drei Stücke, 135, 125 und 110cm fing Johann, ich konnte noch einen mit 127cm ins Boot ziehen.
Wobei wir bei den letzten beiden Fischen einen gemeinsamen Drill hatten, was natürlich besonderen Spaß machte.
In dieser Woche konnten Johann und ich je vier brüderlich geteilte Welse fangen. Johann als Jäger hatte sich nicht so große Ziele gesteckt und war natürlich vollauf zufrieden.

Aber auch ich war nicht unglücklich, hatte ich doch meinen Zielfisch von 150cm fast erreicht.
Das Boot mit Helmuth und Bert fingen auch sieben Welse, den Größten mit 135cm.Leider das dritte Boot mit nur einem kleinen Wels von Erich, ging fast leer aus.
Willi fing keinen Fisch und musste als Schneider die Heimfahrt antreten. Zu seiner Entschuldigung muss man allerdings sagen, er verzichtete auf ein guiding und wollte seinen Fisch ohne fremde Hilfe fangen. Ich möchte noch betonen, alle Fische wurden ausnahmslos schonend wieder zurückgesetzt.

Am Samstag wurde noch ein wenig vom Steg aus gefischt und danach Abschied gefeiert, Um am Sonntag in der Früh mit Wehmut, die Heimreise anzutreten. Alles in Allem hatten wir eine schöne Fischerwoche am Po.

Petri Heil Rudolf Thurner

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.