Forstinger Pleite
Filiale im Schwechater Concord Business Park vor dem Aus

Mit dem heutigen 6. Juli 2023 wurde das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wurde beantragt. 
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Mit dem heutigen 6. Juli 2023 wurde das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wurde beantragt. Dieses Sanierungsverfahren stellt bereits das dritte Insolvenzverfahren in der Firmengeschichte von „Forstinger“ dar.

SCHWECHAT. Rund 32,6 Millionen Euro Schulden weist die „Forstinger Österreich GmbH“ auf. Betroffen von der Pleite sind rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 87 Filialen in ganz Österreich, darunter auch einige Angestellte in der Filiale Schwechat.

Dritte Pleite in seit 2001

Bereits im Jahr 2001 wurde über die Schuldnerin mit damals noch 121 Filialen und 1.100 Mitarbeitern ein Ausgleichsverfahren eröffnet. Bei Verbindlichkeiten von rund 55 Mio. Euro haben die Gläubiger seinerzeit einer Ausgleichsquote von 40 %, welche auch erfüllt wurde, zugestimmt.

Bei Forstinger in Schwechat konnte auch das "Pickerl" für's Auto gemacht werden. | Foto: Google Maps/Screenshot
  • Bei Forstinger in Schwechat konnte auch das "Pickerl" für's Auto gemacht werden.
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Im Jänner 2018 wurde über das Schuldnerunternehmen abermals ein Insolvenzverfahren in Form eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eröffnet. Von diesem Sanierungsverfahren waren 108 Filialen betroffen. Dabei handelte es sich im Jahr 2018 bei der Schuldnerin um den größten Einzelhändler Österreichs in dieser Branche.

Die letztlich zu berücksichtigenden Gesamtverbindlichkeiten betrugen 2018 rund 27,6 Mio. Euro. Es waren etwa 820 Dienstnehmer zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung beschäftigt. Der in diesem Verfahren angebotene 20 %ige Sanierungsplan wurde abermals von den Gläubigern angenommen. Nun kommt es zum dritten Insolvenzverfahren.

Fakten zum Unternehmen

Gegenstand des Unternehmens: Einzelhandel insbesondere mit Autozubehör und Autoelektrik-Artikeln sowie Reparatur und Service von Kfz und Überprüfungen gemäß § 57a Begutachtung. Weiters werden auch mobile Werkstätten betrieben.

  • Gesamtzahl der Filialen: 87 österreichweit, davon 85 mit Werkstätten
  • Betroffene Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter: 552
  • Betroffene Gläubiger (exkl. Mitarbeiter): rd. 400
  • Passiva: rd. EUR 32,6 Mio. (davon EUR 28 Mio. unbesichert)

Krise, Energie, Kaufkraftverlust

Insolvenzursache (lt. Schuldnerangaben): Drastisch veränderte Rahmenbedingungen (Corona Krise, gestiegene Energiepreise, Inflation und Kaufkraftverlust bei den Kunden) haben gezeigt, dass das wirtschaftliche Überleben des Unternehmens nur durch einen restriktiven Sanierungskurs gesichert werden kann.

Eine Abwendung der Insolvenz in Form einer außergerichtlichen Lösung ist gescheitert. In Folge mussten die Konsequenzen in Form des vorliegenden Antrages auf Eröffnung des Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gezogen werden.

„Von der Schuldnerfirma wurde bereits ein entsprechendes Sanierungskonzept erstellt. In welchem Ausmaß dieses Konzept auch den Abbau von bestehenden Arbeitsplätzen vorsieht, werden die nächsten Wochen zeigen“, so Brigitte Dostal, KSV1870 Leiterin Unternehmensinsolvenzen Wien/NÖ/Bgld.

Fortbetrieb im Insolvenzverfahren

Wie die Schuldnerfirma in ihrem Antrag auf Eröffnung des Sanierungsverfahrens angibt, ist der Fortbetrieb des Unternehmens beabsichtigt.

Der noch zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr das Fortführungskonzept in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten auf dessen Umsetzbarkeit prüfen, um einen reibungslosen Fortbetrieb während des Insolvenzverfahrens gewährleisten zu können.

Sanierungsplan:

Die Schuldnerfirma bietet allen unbesicherten Insolvenzgläubigern eine Quote von 20 %, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes. Dabei handelt es sich vorerst um das gesetzliche Mindestanbot. Dieses Anbot wird vom KSV1870 hinsichtlich der Angemessenheit und Erfüllbarkeit einer strengen Prüfung unterzogen werden.

„Da es sich bereits um das dritte Insolvenzverfahren des Unternehmens handelt, wird das Restrukturierungskonzept einer strengen Überprüfung standhalten müssen, damit der Sanierungsplanvorschlag die Akzeptanz der Gläubiger finden wird. Sollten die Sanierungsbestrebungen nicht aufrecht erhalten werden können, dürfen die Insolvenzgläubiger laut Schuldnerangaben bei einer konkursmäßigen Abwicklung des Verfahrens nur mit einer Quote im einstelligen Prozentbereich rechnen.“, so Brigitte Dostal vom KSV1870.

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