Wienerliedmacher Robert Kolars Simmering

Das Simmeringer "Landbier" ist seit Jahren ein Lieblingslokal von Robert Kolar. Hierher kam er schon, als er noch nicht ums Eck wohnte.
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Seit einem knappen Jahr lebt und arbeitet er hier. Wieder einmal an einem gemeinsamen Programm mit seinem langjährigen Musikerkollegen Alexander Kuchinka, der ums Eck von ihm wohnt. Kolar ist schon in der Bibliothek im Simmeringer Bildungshaus aufgetreten und erobert sich langsam "seine liebsten Plätze im Bezirk".
Kürzlich hat der Sänger, Schauspieler und Neo-Simmeringer Robert Kolar das 13. "wean hean" Wienerliedfestival gemeinsam mit Roland Sulzer am Akkordeon und Daniel Fuchsberger an der Kontragitarre eröffnet. Die Lieder von Gerhard Bronner, Georg Kreisler oder Hermann Leopoldi liegen Robert Kolar besonders am Herzen. Und natürlich auch das Programm des 13. "wean hean" mit Schwerpunkt jüdische Textdichter und Musiker: Es heißt "Lomir sich iberbetn", übersetzt "Lasst uns versöhnen".

"Das Wienerlied ist meine Jugendliebe"
Robert Kolar: "Ohne die vielen jüdischen Textdichter und Komponisten würde es das Wienerlied, wie wir es kennen, gar nicht geben." Etwa das Ur-Wienerische Fiakerlied von Gustav Pick. Was bisher wenige außer einigen Eingeweihten wissen. "Es gibt einen riesigen Fundus an Liedern, teilweise populäre Schlager aus den 1920igern und 1930igern, aber auch viele Kabarett-Chansons nach 1945 gehören zum Genre Wienerlied."

Der 37-jährige Musiker hat seine Liebe zum Wienerlied übrigens schon als Halbwüchsiger entdeckt und sich mit 17 bereits bei den Wiener Konzertschrammeln ein Taschengeld dazuverdient. "Das war in der Altersgruppe eher uncool", erinnert er sich. Gestört hat ihn das nicht. Diese Leidenschaft fand nach seinem Schauspielstudium am Konservatorium eine Fortsetzung, diesmal unterstützt von Profimusikern. "Ich habe viel Zeit in Bibliotheken und Antiquariaten verbracht, ich liebe es, in alten Noten zu stöbern, Neues zu entdecken."
Und wo steht das Wienerlied heute? "Auf einem hohen Niveau. Erstklassige Musiker arbeiten da zusammen." Angefangen habe es mit Karl Hodina, dem verehrten "Urvater des neuen Wienerliedes", oder Roland Neuwirth. "Die haben erstmals Jazziges und den Blues ins Wienerlied hineingebracht." Die raunzende Heurigen- und Operettenseligkeit sei niemals wirklich authentisch gewesen. "Da wurde viel Spritziges aber auch Sozialkritisches einfach herausgestrichen, besonders in der Nazizeit."

"Simmering ist eine Entdeckung für mich"
Zuhause fühlt sich Kolar gleich ums Eck im "Landbier" in der Simmeringer Hauptstraße 50. Hierhier ist er mit Freunden oder zu Arbeitsessen schon früher gepilgert. Genauso wie zum ersten Tor des Zentralfriedhofes, hinter dem sich der alte jüdische Friedhof verbirgt, übrigens auch die Gedenkstätten dreier seiner Lieblings-Künstler: Gerhard Bronner, Friedrich Torberg und Arthur Schnitzler. Kolar: "Ich mag diese spirituelle Atmosphäre, die Geschichte, die dir hier an jedem Grabstein begegnet." Er hat auch eine Vorliebe für die industrielle Architektur der letzten Jahrhundertwende, die Backsteinbauten, wie die Gasometer oder die große Remise. Zu der hat er, wie zu Straßenbahnen überhaupt, eine ganz besondere Beziehung: "Als Bub wollte ich Straßenbahnfahrer werden und bin oft stundenlang durch Wien gefahren, nur weil's so schön war."
An seiner jugendlichen Spontaneität hat sich übrigens nichts geändert: "Ich steige aus, wo es mir gefällt." Vorausgesetzt, es passt in den doch vollen Stundenplan des Künstlers. "Das liegt daran, dass ich immer neugierig auf Neues bin, abseits vom Mainstream." Langweilig wird dem überzeugten Öffi-Fahrer sowieso nie: "Ich liebe es, in der Straßenbahn zu lesen und Texte zu studieren." Daheim sei er viel zu abgelenkt.

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