D'nassn Füass
100 Jahre im Zeichen der Humanität
Stolz blicken die "D‘nassn Füass" auf eine lange Geschichte und viele Hilfsaktionen für Familien in Not.
WIEN/SIMMERING. Auf die Frage, wer die "D‘nassn Füass" sind, reicht die einfache Antwort "wohltätige Helfer" definitiv nicht. Seit nun 100 Jahren steht der Simmeringer Verein wie kein anderer für Engagement, Herzensgüte und Humanität. Mittlerweile helfen 140 Mitglieder jährlich bedürftigen Kindern und Familien.
Blickt man ins Jahr 1921 hätte wohl niemand gedacht, dass sich aus einer Kartenspielrunde ein traditionsreicher Verein entwicklen wird. Alles begann am 24. Juni, einem regnerischen Tag. Nach einem Fußballspiel der Simmeringer Mannschaft befanden sich die Zuschauer – darunter auch viele Kinder – auf dem Nachhauseweg. Plötzlich setzte ein Gewitter ein und sie flüchteten in ein nahe gelegenes Gasthaus. Als sie mit "nassn Füass" im Schankraum standen, fielen sie der dort anwesenden Kartenrunde auf. Die Herren vom Stammtisch fassten daraufhin den Entschluss, Geld zu sammeln, um es zu Weihnachten an arme und beeinträchtigte Kinder zu spenden. Dies war die erste Wohltat des infolge gegründeten Vereins. Bei dieser ist es aber nicht geblieben.
Spenden für die Kinder
"Nach all den Jahren macht diese Arbeit noch immer Spaß", erzählt der Vereinsobmann Herbert Schreyl. Wie viele Mitglieder zählt er zum alten Eisen. Einige sind schon seit über 50 Jahren dabei. In dieser Zeit hat man viel gemeinsam erlebt. Die Coronapandemie machte den "D‘nassn Füass" bei vielen geplanten Spendenaktionen aber einen Strich durch die Rechnung. Doch Schreyl betont: "Wir kämpfen uns weiter durch. Es geht um bedürftige Kinder. Denen wollen wir helfen."
Voller Elan und Optimismus
Ob Benefizveranstaltungen, Tombolas, Flohmärkte oder Preisschnapsen, der Verein #%organisiert zahlreiche wohltätige Events, um Geld in die Spendenkassa zu bekommen. Auch der Mitgliedsbeitrag der Helfer wird dafür herangezogen und mittlerweile beteiligen sich sogar Unternehmen wie die Wiener Netze oder die Mautner Markhof Feinkost Ges.m.b.H. "Uns ist wichtig, dass das Geld direkt bei den Kindern ankommt, die es auch wirklich brauchen", erzählt Schreyl.
So etwa bei der zwölfjährigen Emilie, die an Krebs leidet. Zuletzt hat ihr der Verein einen Sommerurlaub ermöglicht. "Über ihre Postkarte haben sich alle sehr gefreut", berichtet der Obmann. Ebenso für Niko – er leidet an einer Sehbeeinträchtigung – legte der Verein zusammen. Der 13-Jährige wünschte sich ein elektrisches Laufband, um auch zu Hause Sport machen zu können.
Im Herbst soll es wieder mit Spendenaktionen losgehen. Auch auf das traditionelle Weihnachtsfest im Simmeringer Landbier hofft der Verein. "100 Jahre klingen zwar nach einer langen Zeit, aber es gibt so viele Fälle, in denen man helfen kann. Wir werden bestimmt weiterhin viel zu tun haben", kündigt Schreyl an.
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