1. SC Simmering
Die Kämpfer von der Simmeringer „Had“
Von den Anfängen bis in die Gegenwart: Ein Blick in die vielfältige Geschichte des Vorstadtvereins 1. SC Simmering.
WIEN/SIMMERING. Er siedelt sich im Kreis der ältesten Fußballvereine Wiens an: der 1901 gegründete 1. SC Simmering. Dieses Jahr feiert er sein 120-jähriges Bestehen und zählt mit Sicherheit zu einem der traditionsreichsten Wiener Spielgemeinschaften.
Der Verein hatte es nicht immer leicht: Als typischer Arbeiterklub aus der Vorstadt konnte man finanziell nicht mit anderen Wiener Großklubs mithalten. Trotzdem schafften es die Simmeringer in den 1970er-Jahren in die oberste Spielklasse, die Nationalliga. Einige Jahre später fiel man bei der Reduktion auf nur mehr zehn Mannschaften dieser Regelung zum Opfer und musste fortan in der 2. Division um einen erneuten Aufstieg in die höchste Spielklasse kämpfen.
Seitdem ist viel Zeit vergangen, die Simmeringer tingelten durch diverse Ligen und brachten immer wieder Top-Kicker aus ihren Reihen hervor. Ausnahmespieler wie Rudi Flögel, Gustl Starek, Toni Polster und Andreas Ogris spielten für die stets in Rot-Schwarz antretenden Simmeringer und so mancher schaffte es sogar bis ins österreichische Nationalteam.
Kämpfen bis zum Umfallen
„Wir ließen uns nie die Schneid abkaufen, kämpften bis zum Umfallen und trugen einen Enthusiasmus zutage, der wahrscheinlich bis heute seinesgleichen sucht“, bemerkt Vereinsvorstand Miroslav Sraihans. Besonders stolz ist man auf Erfolge im ÖFB-Cup, wie den Sieg im Match gegen SV Ried im Jahr 2000. Was bei den Simmeringern bis heute großgeschrieben wird, ist die Nachwuchsarbeit. Sogar einen Lernklub hat man ins Leben gerufen, damit die jungen Spieler ihre Hausaufgaben bewältigen können.
Rund 300 Mitglieder zählt der zurzeit in der 2. Landesliga spielende Verein, der bei jedem Match mit viel Herz kämpft und nach wie vor auf ein gutes Potenzial an Spielern aus dem eigenen Nachwuchs zurückgreifen kann.
Die Geschichte als Kalender
„Immer wieder wurden wir von wirtschaftlichen Problemen geschüttelt. Trotz einiger Insolvenzen haben wir es stets geschafft, uns aus eigener Kraft hochzurappeln“, erzählt Sraihans. Das 120-Jahr-Jubiläum konnte man aufgrund von Corona nicht groß feiern und Einnahmen aus dem Ticketverkauf fehlen, doch wie sooft gibt der Verein auch diesmal nicht auf. Anlässlich des Jubiläums wurde ein Kalender aufgelegt, erhältlich im Onlineshop. "Fanartikel werden dort auch angeboten, für alle Fans und jene, die es vielleicht noch werden wollen“, so Sraihans.
Auf www.simmeringer-sc.at gratulierten bereits viele prominente Gesichter zum Jubiläum, wie etwa der ehemalige Bundeskanzler Christian Kern oder Damir Canadi, Trainer des SCR Altach. Zukünftig will der Simmeringer Verein den Fokus auf professionelle Trainerausbildung legen. Bleibt zu hoffen, dass der Aufwand belohnt wird und sich die „Had“ Mitte Mai wieder vor vielen Fans auf dem Spielfeld präsentieren kann.
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