Rauchfangkehrer
Diese Lehrlinge kennen die Dächer Simmerings am besten
Schwindelerregende Höhe schreckt die Rauchfangkehrer in spe Eric Fanselow und Andreas Münster von der Simmeringer Firma Schäffler & Co. nicht ab.
WIEN/SIMMERING. Der älteste Nachweis für Rauchfangkehrer in Wien stammt aus dem Jahr 1512 und geht auf einen Befehl des römisch-deutschen Kaisers Maximilian I. zurück. Seither blicken die Rauchfangkehrer auf eine spannende Geschichte zurück und sind aus unser aller Leben nicht mehr wegzudenken.
So spielen sie, gerade wenn es um die Sicherheit Zuhause geht, eine große Rolle. Dies erklärt Rauchfangkehrermeister Thomas Gluderer von der Firma Schäffler & Co., mit Sitz in der Dommesgasse 5, so: "Jede bauliche Veränderung muss uns gemeldet werden, etwa wenn ein neuer Ventilator oder eine Klimaanlage installiert wird. Die neuen Belüftungsbedingungen könnten dafür sorgen, dass es zu einer Abgasvergiftung bei den Bewohnern kommt. Das verhindern wir." Derzeit werden der 21-jährige Eric Fanselow und der 20-jährige Andreas Münster ausgebildet.
Beide sind durch das große Interesse und die Begeisterung für den Beruf in dem Lehrbetrieb gelandet: "Ich wollte nicht etwas x-Beliebiges machen, sondern einen Beruf mit viel Verantwortung erlernen", erklärt Fanselow. Münster stimmt ihm dabei zu: "Ich habe zuvor in die Lehre als Maler hineingeschnuppert und das hat mir nicht so gut gefallen. Ein Freund von mir arbeitete als Rauchfangkehrer und hat immer so viel Spannendes erzählt, dass ich den Beruf auch lernen wollte."
Bis zu 80 Häuser an einem Tag
Der Alltag eines Rauchfangkehrers ist auch mit viel Anstrengung verbunden: "Um 6 Uhr geht es los. An manchen Tagen statten wir bis zu 80 Häusern und Wohnanlagen einen Besuch ab", schildert Fanselow und fährt fort: "Aber das macht nichts, dafür haben wir um 14.30 Uhr aus. Ich mag es, munter zu sein, wenn die anderen es nicht sind."
Die Aufgaben eines Rauchfangkehrers umfassen die Abnahme von Feuerungsanlagen, das Führen eines Kehrbuchs sowie die Feuerstättenschau. Im Rahmen derer werden sämtliche Feuerungsanlagen eines Gebäudes auf ihre Betriebs- und Brandsicherheit geprüft.
Was den beiden an ihrer Ausbildung am meisten gefällt? "Der schöne Ausblick. Manchmal muss ich kurz inne halten und den Moment genießen", meint Münster lächelnd. Sein Kollege legt jedoch den Fokus auf etwas anderes: "Das Gebiet eines Rauchfangkehrers ist so vielseitig. Außerdem mag ich den sozialen Kontakt."
Die insgesamt sechs Rauchfangkehrer von Schäffler & Co. betreuen den gesamten 3. und 11. Bezirk. Im Jahr 2021 erhielt die Firma sogar die Auszeichnung als "Top-Lehrbetrieb" von der Wiener Wirtschaftskammer. Dass man hier gut auf den Alltag eines Rauchfangkehrers vorbereitet wird, können die beiden Lehrlinge nur bestätigen: "Die Kollegen sind nett, engagiert und lieben ihren Beruf. So wollen wir auch sein."
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