Obdach im Haidehof
Was ist dran an dem Aufruhr rund um die Notschlafstelle?
Im Pensionistenwohnhaus Haidehof wurde während der Wintermonate ein Notquartier eingerichtet. Zuletzt kamen einige Anrainerbeschwerden auf. Doch gibt es hier wirklich Probleme?
WIEN/SIMMERING. Bereits 2021 hätte das Pensionistenwohnheim Haidehof generalsaniert werden sollen. Doch Corona-bedingte Bauverzögerungen führten dazu, dass der Beginn der Sanierung auf April 2022 verschoben wurde.
Der Fonds Soziales Wien, kurz FSW, sah darin eine Chance, das leerstehende Gebäude über die Wintermonate hinweg für Obdachlose nutzen zu können. Im Dezember wurde das Haus dann zur Notschlafstelle umfunktioniert. Dies geschah im Rahmen des FSW-Winterpakets. Im Zuge dessen erweitert die Wiener Wohnungslosenhilfe jährlich während der kalten Jahreszeit ihr Platzangebot für Notbedürftige.
Wichtige Nothilfe im Winter
"Es ist wichtig, betroffenen Personen gerade in dieser schwierigen Jahreszeit Aufenthaltsräume und Schlafplätze zu gewährleisten und sie nicht im Stich zu lassen", betont Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ). Zuletzt berichteten Anrainer jedoch vermehrt, dass es zu unangenehmen Vorfällen gekommen sein soll.
"Manchmal schlafen Obdachlose im Vorraum der Post, wo man die Pakete abholen kann. Außerdem laufen sowohl untertags als auch zur späten Stunde immer mehr Alkoholisierte herum", erzählt eine besorgte Anrainerin. Hinzu kommt, dass sich in unmittelbarer Nähe mehrere Schulen befinden, so zum Beispiel die Volksschule Rzehakgasse – das löste bei einigen Eltern Unbehagen aus.
Schule: "Alles in bester Ordnung"
Auf Nachfrage bei der Volksschule Rzehakgasse sieht man jedoch keine problematischen Veränderungen: "Es gab bei uns seither keine Auffälligkeiten und alles ist in bester Ordnung." Auch der FSW betont, dass schon vor der Einrichtung des Notquartiers ein Sicherheitskonzept mit den umliegenden Schulen erstellt wurde und dieses regelmäßig evaluiert werde.
Bezirkschef Thomas Steinhart (SPÖ) stellt klar, dass es keinen Grund zur Sorge gebe: "Es gingen einige Beschwerden bei uns ein, diese werden sowohl an den Betreiber, also den Samariterbund, als auch an die Polizei weitergeleitet. Die Polizei machte auch vermehrt Kontrollfahrten in dem Grätzel und die Vertreterinnen und Vertreter der polizeilichen Initiative 'Gemeinsam Sicher' sind mehrmals wöchentlich vor Ort."
Zusätzlich wurde laut FSW die mobile soziale Arbeit in der Umgebung zuletzt stark ausgebaut. Zudem endet das Winterpaket ohnehin in drei Monaten. "Sollte es zu Konflikten kommen, besteht weiterhin die Möglichkeit, sich an mein Büro unter post@bv11.wien.gv.at zu wenden", so Steinhart abschließend. In akuten Notsituationen sollte immer die Polizei unter 133 kontaktiert werden.
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