WAT Simmering
Nach Jahren tritt Chef-Trainer Manuel Rösler zurück

Chef-Trainer des WAT Simmering Manuel Rösler verlässt den Verein mit Ende Dezember.  | Foto: Max Spitzauer/MeinBezirk
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Der WAT Simmering ist in den vergangenen Jahren ordentlich gewachsen. Geschafft hat das vor allem einer: Chef-Trainer Manuel Rösler. Mit viel Leidenschaft und Hingabe hat er sich für den Verein engagiert. Nun nimmt er Abschied. 

WIEN/SIMMERING. 25 Jahre in Österreich, 8 Jahre als Chef-Trainer beim WAT Simmering - und nun verabschiedet sich Manuel Rösler. Am Sonntag, 22. Dezember, begleitet er das letzte Match gegen BSC Wolfurt in der Sporthalle Mollardgasse. Danach tritt er offiziell zurück. Für Rösler geht es zurück nach Deutschland. Die Entscheidung fiel nicht leicht, lange wurde nach einer Lösung gesucht. Im Gespräch mit MeinBezirk verrät er die Hintergründe und blickt auf eine erfolgreiche und emotionale Zeit als Trainer des Badminton-Vereins zurück. 

Wie kam es zur Entscheidung, als Chef-Trainer zurückzutreten? 
MANUEL RÖSLER: Leider nicht ganz freiwillig. Ich bin ja selbstständiger Unternehmer. Das heißt, ich habe verschiedene Auftraggeber, in erster Linie aus dem Kommunikationsbereich. Trainer zu sein ist für mich mein Hauptding, aber es ist schwierig, damit alleine über die Runden zu kommen. Mir ist vor einigen Wochen ein großer Auftraggeber weggebrochen. Dadurch ist mir das finanziell einfach nicht mehr möglich und ich musste nach langem Überlegen die Entscheidung treffen, wieder in Angestelltenverhältnisse zu gehen. Das mache ich dann in Deutschland. In Österreich war das nicht möglich. Der Verein könnte auch die Kosten für eine Selbstständigkeit einfach nicht stemmen. Ich bin auch nicht enttäuscht, dass man das nicht auf die Beine stellen kann.

"Habe viele Bereiche abgedeckt"

Bleibst du dem Verein von Deutschland aus erhalten? 
Ja, es war mein Wunsch und der des Vereins, eine Möglichkeit zu finden, wie ich quasi als externer Berater von Deutschland aus helfen kann. Ich habe sehr viele Bereiche abgedeckt, etwa Koordination und Sponsoring, die wir dringend brauchen. Wir erhalten ja nur wenige Förderungen.

MeinBezirk erzählt Rösler über die Hintergründe und seine Zeit beim WAT Simmering. | Foto: Max Spitzauer/MeinBezirk
  • MeinBezirk erzählt Rösler über die Hintergründe und seine Zeit beim WAT Simmering.
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Wie ist der Verein im Laufe der Jahre mit dir gewachsen?
Wir gehen auf die 300 Mitglieder zu und werden immer mehr. Ich glaube, der Verein braucht mich weiterhin, weil ich einfach so viel übernommen habe. Wenn ich alles losließe, dann würde er, glaube ich, wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Das wäre mir nicht recht.

Wie geht es mit dem Verein jetzt weiter? Kommt ein Nachfolger? 
Ja und nein. Es war immer mein Ziel, die richtigen Leute an die richtige Position zu bringen, wie ein Puzzle, das wir zusammengesetzt haben. Wir sind kein Verein, der irgendwelche Spieler anschreibt, sondern es gibt immer eine persönliche Beziehung. Jemanden Externen reinzuholen, ist immer gefährlich. Wir werden das intern lösen. Katharina Hochmeir, Philipp Drexler und Vilson Vattanirappel – alle drei mehrfache Staatsmeister – werden das (Training, Anm.) übernehmen. Wir werden auch einen neuen Spieler aus Deutschland bekommen. Er wird den Nachwuchsbereich abdecken. Chef-Trainer in der Form wird es keinen mehr geben. 

Verein ist ein Begriff

Wie geht es für dich weiter?
Ich werde bei einem japanischen Sportartikel-Ausrüster im Tennis und Badminton-Bereich im Marketing arbeiten. Ich habe eigentlich nicht vor, wieder als Trainer zu arbeiten. Egal, was ich mache, ich gehe da immer mit ganzem Herzen rein. Das ist dann das Wichtigste für mich. Nach dieser langen und intensiven Zeit kann ich nicht plötzlich wieder woanders anfangen. Dazu war das einfach zu emotional für mich.

Was waren deine persönlichen Höhepunkte beim WAT Simmering? 
Auf jeden Fall, dass man mit einem mittelgroßen Verein innerhalb weniger Jahre eine richtig große Nummer werden kann und dass man auf der Badminton-Landkarte wirklich wahrgenommen wird. Heute ist Badminton in Österreich ganz klar mit Simmering verbunden. Auch im Bezirk sind wir ein Begriff. Das wollte ich schaffen.

Pascal Cheng wird auch weiterhin von Manuel Rösler unterstützt, allerdings aus der Ferne. (Archiv)  | Foto: WAT Simmering
  • Pascal Cheng wird auch weiterhin von Manuel Rösler unterstützt, allerdings aus der Ferne. (Archiv)
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Was waren die größten sportlichen Erfolge? 
Der Aufstieg in die 1. Bundesliga war am emotionalsten, vor allem der Weg dorthin. Vor einigen Jahren war das noch undenkbar. Die 1. Liga ist schon sehr stark. Dass wir aufgestiegen sind - und hoffentlich oben bleiben -, ist echt eine große Nummer. Dann natürlich Pascal Cheng und seine Erfolge, vor allem die Bronzemedaille bei den Olympischen Jugendspielen. Die Zusammenarbeit mit Pascal war sehr intensiv. Ich werde ihn weiter unterstützen und hoffe, dass er den Weg zum Profi gehen wird.

Ist der Meister-Titel in der 1. Bundesliga ohne dich realistisch? 

Ja, aber das ist auch viel zu teuer. Wir sind jetzt schon finanziell belastet, uns ist auch ein Sponsor abgesprungen. Dann ist auch wieder die Frage, wofür. Man bekommt kein Geld für die Meistertitel, das ist ja auch Wahnsinn. Diese Kritik geht an den Verband, weil der müsste eigentlich dafür sorgen, dass du so einen finanziellen Anreiz hast. Ich will aber ja nicht für mich Meister werden, sondern für die Spieler, den Verein, für den Bezirk auch.

Wird es dir schwerfallen, nicht mehr von der Trainerbank aus dabei zu sein?
Auf jeden Fall, gerade jetzt, wo ich das Gefühl habe, dass alle Rädchen ineinander greifen. Viele Spieler identifizieren sich mit dem Verein. Eigentlich war mein großes Ziel, Meister in der 1. Bundesliga zu werden. Es tut schon weh, das jetzt nicht mehr richtig mitzuerleben. Aber man darf das nicht auf sich beziehen. Es sind immer die Erfolge der Spieler, ich kann dabei maximal ein bisschen helfen. Aber ich habe das Beste herausgeholt.

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