Diskussion in der Langen Nacht startet interreligiösen Dialog in Simmering

Gemeinsam pflanzten die Vertreter aus Religion und Politik einen "Baum der Hoffnung" im Pfarrgarten ein.
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  • Gemeinsam pflanzten die Vertreter aus Religion und Politik einen "Baum der Hoffnung" im Pfarrgarten ein.
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Mehr als 100 Menschen kamen nach Altsimmering um die Diskussion zum Thema "Religionen in der Stadt. Wie ein friedliches Zusammenleben funktioniert „ zu verfolgen. Einig waren sich die Podiumsgäste, dass Simmering und Wien ein positives Beispiel für gelingendes Zusammenleben ist.

Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ), Renate Angerer (ehem. BV (SPÖ)) Dechant Pfarrer Mag. Christian Maresch (kath.), Pfarrerin Mag. Maria Katharina Moser (ev.), Islamtheologe Dr. Khalid El Abdaoui, Mario Sahan von den Aleviten und Dr. Nicolae Dura (rum.orth.) waren sich in der Diskussion einig, dass nur Menschen, die im Gespräch miteinander sind, miteinander gut leben können. „Wir leben in Simmering und sind stolz darauf, weil wir es schaffen gut miteinander umzugehen“, so die Vertreter der Politik Stadler und Angerer unisono.
Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ) betonte das gute Verhältnis, das die Politik im Bezirk mit den Religionsgemeinschaften pflege. Wichtig sei ihm - sowohl mit den Religionen als auch mit den politischen Parteien eine gute Gesprächsbasis. "Nach kontroversen Diskussionen können wir uns nachher immer die Hand geben", so Stadler. Für Renate Angerer ist wichtig, dass Simmering "nicht ins rechte Eck gestellt werden darf". Es gebe viele Migranten in dem Großbezirk, und sie seien natürlich sichtbar, aber es gebe insgesamt wenig Konflikte. "Es gilt, die Ordnung einzuhalten. Von allen. Denn ganz Wien schaut auf dieses Simmering, ich bin stolz, von hier zu sein", so Angerer bei der Diskussion, die von Matthias Ziegler von der "Wiener Zeitung" moderiert wurde.

Grundwert des Christentums

Für Pfarrer Christian Maresch (katholisch) ist das Miteinander-ins-Gespräch-Kommen ein "Grundwert" des Christentums. Der Bezirk werde in religiöser Hinsicht von Jahr zu Jahr "bunter" - so seien jetzt etwa viele Freikirchen dazugekommen. "Es ist mehr Dialog notwendig", so Maresch, der die Wiederbelebung des eingeschlafenen Interreligiösen Bezirksforums anregte.
Dem rumänisch-orthodoxen Bischofsvikar Nicolae Dura ist wichtig, dass Wien, die als Stadt der Musik gelte, auch die "Hauptstadt der Harmonie" bleiben müsse. Es dürfe die innere Freude zur Begegnung mit anderen nicht verlöschen. "Wenn nicht Friede in meinem Inneren ist, dann gibt es auch keinen Frieden mit dem Nachbarn", fasste er zusammen. Dura erinnerte auch an den Apostel Paulus, der die Christen ermahnt hatte, dass alle nur Gäste auf Erden seien und "niemand hier eine bleibende Heimatstadt" habe.
Die ehemalige ORF-Journalistin und jetzige evangelische Pfarrerin Maria Katharina Moser betonte, dass gegenseitiges Vertrauen wichtig sei: "Vertrauen ist das Netz, aus dem der soziale Zusammenhang geknüpft ist. Niemand soll durch Schlechtreden dieses Netz zum Reißen bringen". Aus ihrer Erfahrung sei z.B. die Motivation zum Engagement in der kirchlichen Flüchtlingshilfe weiterhin intakt: "Die Menschen sagen nämlich nicht: Wir sind überfordert. Nein, das ist nicht der Fall" - so Moser.

Islamgesetzt bewährt sich

Der islamische Theologe Khalid El Abdaoui, der auch in Frankfurt tätig ist, lobte das Zusammenleben in Österreich, das besser sei als in Frankreich oder Deutschland, und die Vorzüge des novellierten Islamgesetzes. Wichtig sei vor allem, dass das Gesetz die Einrichtung islamisch-theologischer Fakultäten vorsehe. "Hier haben die Muslime ein Ausmaß an Freiheit, von der sie in ihren Herkunftsländern nur träumen können."
Der Islam sei Österreichs zweitgrößte Religionsgemeinschaft, erinnerte El Abdaoui. Wichtig sei die Integration der Jugend. "Wie kann man die ins Boot holen und gegen Extremisten immunisieren? Die Wahlkämpfe dürfen nicht vermitteln, das dieser Teile der Bevölkerung ausgegrenzt ist."
Der Leiter der "Glaubensgemeinde Aleviten Österreich" - ihr Sitz ist in Simmering - Mario Sahan, wies darauf hin, dass Mitglieder seiner Glaubensgemeinde "in allen Parteien zu finden" seien. Das Zusammenleben könnte aber "noch besser werden - wir werden sicher dazu unseren Beitrag leisten".

Kontakt als Quintessenz

„Für mich war die Quintessenz der Diskussion, dass alle großen Wert auf die Gemeinschaft legen und in Kontakt bleiben wollen. Dabei war diese Diskussion ein neuer Startpunkt für die Wiedereinführung der interreligiösen Gespräche“, so Martin Nedved, der die Diskussion mitverfolgte.
Am Schluss der Diskussion wurde von allen politischen und religiösen VertreterInnen am Podium gemeinsam ein Rosenbäumchen als „Baum der Hoffnung“, dass das friedliche Zusammenleben gut weitergeführt werden kann, im Pfarrgarten am Simmeringer Platz gepflanzt. Bezirksvorsteher Stadler besprach dann mit den anwesenden Religionsvertretern die neuerliche Aktivierung des interreligiösen Dialoges in Simmering.

Mehr Bilder zur Langen Nacht der Kirchen 2017 in Altsimering finden Sie auf der Pfarrwebsite.

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