Wien-Simmering: Wohnen, wo es einst Schokolade gab
Geiselbergstraße: Von der Schokofabrik zum grünen Wohnprojekt.
SIMMERING. Noch prägt eine historische Fassade aus der Jahrhundertwende das Bild in der Geiselbergstraße 26–32.
Doch schon im Sommer wird dieses Bild zerstört: Die Wiener Invester haben mit Elin Quadrat ein 17.827 Quadratmeter großes Grundstück erworben. Bis zum Jahr 2020 werden hier 550 freifinanzierte Wohnungen gebaut. Der Spatenstich für den Bau soll dieses Jahr stattfinden.
Auch der Abriss der bestehenden Gebäude soll noch heuer erfolgen. Geplant ist der "Wohngarten 11" – mit Ein- bis Dreizimmerwohnungen. Dabei werden in jedem der sieben Stockwerke Gemeinschaftsflächen für die Bewohner eingerichtet.
Viel Grün
Am Dach des Gebäudes werden Urban-Gardening-Flächen geschaffen. In diesen "Kleingärten" können die Bewohner dann ihr eigenes Gemüse anbauen und ernten.
Auch der Innenhof ist als Grünoase konzipiert. Sowohl Spielmöglichkeiten für die Jüngeren als auch Erholungsangebote wie Bankerln für die Älteren werden hier nebeneinander angeboten.
Im Erdgeschoßbereich soll ein Supermarkt einziehen. Auch eine Apotheke sowie mehrere kleine Geschäfte sind geplant. Fixe Mieter wurden aber noch nicht bekannt gegeben.
Abschied von der Fabrik
Der Wermutstropfen des Projekts ist, dass die alte Fabrik abgerissen wird. Das 1858 gegründete Unternehmen Victor Schmidt & Söhne hatte 1905 seinen Sitz in die Geiselbergstraße verlegt. Hier produzierte man etwa Ildefonso-Nougatwürfel, Feigenkaffee, Pfefferminzbonbons und Tafelschokolade.
Mit der Übersiedlung nach Tulln stand die alte Fabrik seit 1990 leer und diente nur mehr als Bürogebäude.
Der Gründerzeitbau ist weder eine Schutzzone noch denkmalgeschützt. "Ich bin dafür, dass die Fassade erhalten bleibt, kann es aber leider nicht verhindern, wenn der historische Bau abgerissen wird", so Bezirksvorsteher Paul Stadler.
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