Verrückt, versetzt, verschwunden
Ebreichsdorf: Kurioses aus der Heimatforschung
Die Stadt Ebreichsdorf: Das sind vier Dörfer mit vier verschiedenen Persönlichkeiten, erfahren wir im Heimatmuseum.
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EBREICHSDORF. Das Team der ARGE Heimatforschung hat uns durch das Museum im alten Bahnhof Unterwaltersdorf untergebrachten Heimatmuseum geführt - eine lehrreiche Geschichtsstunde mit sehr unterhaltsamen Geschichten aus Ebreichsdorf, Unterwaltersdorf, Schranawand und Weigelsdorf.
Viele verrückte Denkmäler
Für die Sonderausstellung 2022 "verrückt - versetzt - verschwunden" hat Geschichtslehrerin Margret Widhalm die lustigen, berührenden oder obskuren Geschichten zu den Kleindenkmälern der Gegend zusammengetragen. Allein, dass es zu jedem der Denkmäler eine Anekdote gibt, ist schon eine Besonderheit. Das - neben dem Steinernen Franz - wohl bekannteste Denkmal dürfte die Dreifaltigkeitssäule sein, die eigentlich gar keine ist. Ihr fehlt nämlich der Heilige Geist.
Kopfloses Fundbüro
Zum Schmunzeln ist auch die Tatsache, dass ausgerechnet der Hl. Antonius in Unterwaltersdorf in der Besatzungszeit seinen Kopf verlor. Schließlich ist er auf der ganzen Welt auch als der Heilige bekannt, der Verlorenes wiederfindet. Inzwischen hat er einen Neuen bekommen. Der Origina ist im Heimatmuseum ausgestellt.
Wo sind nur die Hüte hin?
Die größte Sammlung der Filzhuterzeugung in Österreich ist eine der Dauerausstellungen. Die Brüder S.&.J. Fraenkel gründeten 1872 die Ebreichsdorfer Filzhutfabrik, die mit bis zu 400 Mitarbeiter*innen eine der größten Hutfabriken Europas war. In Spitzenzeiten wurden bis zu 15.000 Stumpen - das sind grob vorgeformt Hutrohlinge - pro Woche hergestellt, weiß Karl ARGE-Obmann Karl Pobenberger. Besonders beliebt unter Politikern und Diplomaten war in den 20er bis 50er Jahren das Hutmodell Homburg, das zu offiziellen Anlässen getragen wurde. Bruno Kreisky war einer der letzten prominenten Träger.
Warum sieht man heute kaum noch Hüte, wollen wir wissen. Mit ein Grund wäre wohl die Verbreitung des Autos gewesen, dass den Hut als Schutz vor jeder Witterung obsolet gemacht hat, meint Pobenberger. Die ARGE Heimatforschung feiert heuer übrigens ihr 30. Jubiläum und hat zu diesem Anlass einige interessante Vorträge und Veranstaltungen geplant.
Kommentar: Hl. Antonius bitte für uns Chaoten
Topothek Ebreichsdorf
Homepage des Heimatmuseum Ebreichsdorf
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