Hunde
"Einige ignorieren Regeln hartnäckig"
In Blumau-Neurißhof gehen demnächst Hundesheriffs gegen rücksichtslose Hundebesitzer vor.
BLUMAU-NEURISSHOF. Der Herr und sein vierbeiniger Freund: Es ist ein Gespann, das durchaus anecken kann. In Blumau-Neurißhof hat das den Gemeinderat nun dazu bewegt, eine neue Gangart einzulegen. Ab Mai sollen dort eigene Gemeindeorgane dafür Sorge tragen, dass die Rücksichtslosen unter den Hundebesitzern die Regeln der Hundehaltung besser einhalten. Und sie können im Fall auch Strafen ausstellen. Allerdings, so betont Ortschef René Klimes: "Es sind nur einige wenige Unbelehrbare, die die Regeln dafür umso hartnäckiger ignorieren." Manche habe man bereits per Brief kontaktiert und auf die Probleme aufmerksam gemacht, allerdings erfolglos. "Wobei ich betonen möchte, dass die Gemeindeorgane vor allem aufklären und abmahnen sollen und erst im Weiteren Strafen ausstellen", so Klimes.
Vorfälle nehmen zu
Zu den Problemen zählen das Ignorieren der Leinen- und Beißkorbpflicht, sowie das Hinterlassen von Hundstrümmerln und in vielen Fällen auch das Verabsäumen der Meldepflicht. Ein weiteres Thema: seit Pandemie-Beginn seien vermehrt Leute mit ihren Hunden in freier Natur unterwegs und Fälle von Wildereien und das Hetzen von Wildtieren nehme zu. "Daher ist auch die Jägerschaft auf mich zugetreten und hat gebeten hier tätig zu werden", sagt Klimes. Die Gemeindeorgane sind sowohl im Gemeindegebiet als auch auf Wald und Wiesen unterwegs und haben das Recht Hundebesitzer "anzuhalten". "Das war uns wichtig, denn wir haben ja bereits in der Vergangenheit Leute aufmerksam gemacht, wenn sie beispielsweise die Leinenpflicht nicht eingehalten haben - aber die haben sich oft nur weggedreht und sind gegangen", so Klimes. Dafür seien die "Hundesheriffs" auch mit Dienstmarke und -ausweis ausgerüstet.
Deutliche Besserung
Vorbild sei hier die Stadtgemeinde Baden gewesen, wo seit September 2020 ein sogenanntes Feldschutzorgan unterwegs ist. "Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Polizisten und Jäger", sagt Stadtrat Franz Schwabl. "Es geht uns vor allem um Bewusstseinsbildung, viele wissen gar nicht, dass auch auf den Feldern und in den Weingärten eine Leinenpflicht gilt." Die meisten Hundebesitzer würden sich auch einsichtig zeigen. Die Bilanz nach einem Dreiviertel-Jahr: "Es ist eine deutliche Besserung eingetreten." Auch in Ebreichsdorf seien Feldschutzorgane unterwegs, wie Ortschef Wolfgang Kocevar erzählt: "Das sind vor allem Landwirte und Jäger, die auch selbst von den Themen betroffen sind - allerdings setzen wir ausschließlich auf Aufklärung." Und man fahre gut mit dieser Strategie. "99 Prozent der Hundebesitzer sind einsichtig und haben ihren Hund gut im Griff - die wenigen, die sich an die Regeln nicht halten, bringen dann leider den gesamten Stand in Verruf", so Kocevar, der selbst auch Hundebesitzer ist. "Ich kann aber alle Seiten gut verstehen." Wichtig sei ihm der Dialog, denn: "Der Ton macht die Musik und wenn wir einander alle mit Verständnis und Rücksicht begegnen, dann kommen erst keine Konflikte auf."
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