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Es riecht nach Junimond, du riechst nach Heu, dein buntes Sommerkleid fängt Kräuterwürze und salbt die zart gebräunte Haut auf deinen Schulterschwüngen. Es riecht nach Sonnentag und ganz aufs Neu‘ verlieb ich mich in deines Näschens Kürze, ins Auge, das nach Faltern schaut und flinken Schwalbenschwingen. Mein Arm berührt den deinen freudig scheu, verwirrend fassen mich Gedankenstürze. Beinahe hab ich mich getraut mit Grillen mitzusingen.
Auf kurzen Beinen kriecht sie, schiebt sich weiter, ruht dann in meinem Schatten, Sonne schadet. Sie schaut mich an, ihr schönes Auge badet in meinem Schwarzpupillensee. Erkennt sie, wenn ich vor ihr steh, ein Wesen, das sie mustert und betrachtet, verspürt sie Leben, das auch ihres achtet? Ich denke, sie erkennt den Frieden in der Ruhe, denn furchtlos wählt die Kröte meine Schuhe zur Rast.
Ein Dezibel gedämpftes Kreischen, fürs Ohr nur unscharf zu erheischen, verrät den Regenwumm. Der Stimmen Schrille nimmt Maß am Minnesang der Wiesengrille. Ist’s Würmchen heiser und folglich leiser, könnt‘ jemand meinen (und herzlich weinen), er wäre stumm – der Regenwumm.
Das Wollgras zieht den Bastrock an, zum sommerlichen Tanze, schwingt hin und her; zum Halmemeer verschwimmt das Bild. Im Glanze schwelgt auch der Sonnentau sodann. Das Knabenkraut im Sauergras malt Farben in die Moose, lockt Gäste an, den Wandersmann, den Schmetterling und Flügellose. Ein Birkenzwerg betrachtet das.
Quak, qua, quak, qua, quak, qua, quak, Stunden lang - es schmerzt das Ohr. Ringelschlängchen kriecht heraus aus dem Schilf ganz nah am Haus. Ruhe plötzlich. Wie ergötzlich!
Hungriges Kröpfchen, flauschrundes Köpfchen, Schema des Kindchens - schutztrieberweckend herzig und friedlich, putzig und niedlich steuern die Schwänchen Rohrkolben an. Weißfederpiepsgewühl! Wohlwollen - mein Gefühl.
Gebeugt und geschüttelt, von Loki geladen, von Wundhexen wieder zum Leben geführt, so kämpft sich ein Tapfrer durch viele Dekaden, zieht Staunen auf sich, wie es Großen gebührt. Die hellgrünen Nadeln verleihen dem Rauen verspielten, verzaubernden Hochwaldbehang. Er lässt sich von Bergwelt und Wandrern beschauen und würziges Harz gibt ihm fürstlichen Rang. Es wandelt sich Astwerk zu Lindwurmgebeinen, wenn Sonnenlicht andere Hänge bedeckt. Im spärlichen Mondstrahl wird jeder vermeinen, der Baum...
frühlingsbunt sommergrün juniempfinden kürzer die schattenhand wärmer die hüttenwand glocken verkünden vieh rückt zur kräuterkur ein auf getretner spur wieder ein vierteljahr sonnennah wunderbar
Wenn Ferkel hinter Muttertieren auf buntem Wiesenrain flanieren, wenn Entenküken Schnabelwäsche betreiben und im Nest der Esche der Lockruf einer Amsel flötet, kann’s sein, dass just ein Mann errötet, erwischt beim Wunsch nach einem Tänzchen mit Vogelbrut und Amselschwänzchen.
Der weite Platz - dem Souk ganz nah – wird hin zum Abend große Bühne. Ein Magier sitzt schildernd da, erzählt den Lauschern gruselkühne Geschichten aus der Welt der Geister, der Schlangen und der Hexenmeister. Nun tauchen die Würmer mit feurigen Zungen zu Knotengehäuf ineinander geschlungen aus Körben, beginnen mit Farben zu spielen, in schamvoll verborgenen Ängsten zu wühlen und ihrem Beschwörer in wiegendem Reigen zum Takt seiner Hände Gehorsam zu zeigen. Die Nacht wird schwarz, man jagt den...
Die Taube kam zu Schawuot auf Jesu Jüngerschaft herab. Verwunden ist des Meisters Tod nach fünfzig Tagen leerem Grab. Mit Flammenzungen ließ der Geist das fremde Wort verständlich sein. Die Botschaft, die den Frieden preist, zog so im Oriente ein. Dem Gottgeistwunder folgt das Wort, der Predigtbrief in mancher Schrift. Das Christentum wächst Ort um Ort, wo immer es auf Menschen trifft.
König der Lüfte, so nennen ihn Leute, Ängste erwägend und ehrend zugleich. Steine und Felsen, des Nachtfrostes Beute, bilden im Hochland des Knorrbaums sein Reich. Wie viele Länder bemalen die Fahnen, stanzen in Münzen den Fang zum Symbole? Raue Kontur lässt im Sinnbild erahnen: zähe Entschlossenheit wider das Hohle. Er ist Regent ohne dienende Knechte, Wind zaust die Daunen im Amtshermelin. Ritterlich meistert er Klippe und Wechte, Adler sind Edle in mehrfachem Sinn.
burgenländisches menü pannonischer abend weinberge strahlen gesammelte wärme ein storch lässt sich tragen heut kann er nicht klagen satt und smeralda* im bauche dazu noch die mantis** nebst nestjungen hamstern unachtsam war die tarantel skolopender*** kann fliehen der storch lässt ihn ziehen giftige kost * Esmerald-Smaragd-Smaragdeidechse ** Gottesanbeterin *** giftiger Tausendfuß
Der Spaltungsirre hat zwei Iche (charmant in Englisch – nur zwei Striche) Doch glaubt der Schizophrene fest, ich hätte diese auch. Er lässt nun Mich und Mich nicht weiter gehen. Ist’s schwer, die Sache zu verstehn? Nein, weil Gespräche unter Vieren zu mehr Erläuterungen führen.
maskenganoven räubergesellen fliehen die teiche weiher und seen - zaubergeschehn frühlingsluftmilde harthautgebilde trocknen an halmen zweitgeburtszucken rückennahtssprengen und aus dem engen schnürbandkorsette zwängen sich beine schillerglasflügel härten und tragen flugdiamanten über die hügel
rapsfeldrain und böschungsbäume, apfelblütenmaienschnee, kurzes grün für wanderträume auf dem weg, den ich begeh. radgepresste parallelen, karrenspuren in der flur, dürfen in dem bild nicht fehlen, sind ein teil der landnatur. durch die welt von feld und acker führt der pfad in aller stille, nur im wegerich geigt wacker eine liebstolle grille.
Zum Mosaik färbt Raps die Hänge, bringt sattes Gelb ins Tongemenge von Futterklee und Stängelmeeren, trennt frisches Grün von roten Beeren. Du spürst des Pflanzenöles Kräfte, riechst duftgetränkte Wurzelsäfte und bist versucht am Tor zu läuten für ein Gespräch mit Pharmazeuten.
Wer webt die Wiese der goldgelben Sonnen eifrig zum Teppich im Monat der Wonnen? MAI - tschilpen Spatzen aus Dachrinnenlichten. MAI - schwärmen Reimer in Liebesgedichten. Lauluft vom Süden her weckt alle Sinne, Blütenstaub treibt selbst im kleinsten Gerinne, Bäume vermengen ihr Grün mit den vielen Seidenblatttönen, die Malwerkstatt spielen. Käfer und Falter in schillernder Farbe suchen des Tulpenkelchs fruchtbare Narbe, eifern mit kirschroten Blumen, mit blauen Sternen und Glocken, die...
Der Käfer bruMMt, die Käferin kraBBelt schnell zur Blüte hin, friSSt sie auf und schwiRRt dann auch suMMend aus dem grünen Strauch, saMMelt Kraft zur Eiablage, buDDelt Löcher, denn die Tage ihres Erdenwandels keNNen auch ein Ende. Bleibt zu neNNen: DoPPelmitlautschriftgesetztes - WoNNemondgeflügel schätzt es.
Der Morgen sieht die Blütenhülle des Tulpenkelches noch als Ei. Zur Vase weitet sich die Fülle, lockt frühen Nektargast herbei. Der Tau tropft warmen Tränen gleich vom dunkelroten Wangenweich, zeigt kleine Sonnen, strahlend klare, im perlmutthellen Spiegelrund. Die Tulpe kennt das Wunderbare und tut es jedem Wandrer kund, denn Floras Krug mit seinem Schwung belebt mit Fleiß das Tagesjung.
Mississippi Ich bin dir böse, alter Mann, ganz ehrlich böse. Du lässt an deinen Ufern Hässlichkeit sich breiten. Wo einst der Alligator lag zur Mittagsdöse, verstört Geplärr - und Teer bekleckert deine Seiten. Du breiter Strom, so reich an Herrlichkeitsextremen, bewahre Reste deiner alten Ruhmeszeiten. Trompeten darfst du nicht den Klang der Seele nehmen, das Schaufelrad soll stets mit deinen Wellen streiten. Lass Onkel Tom, ihn gibt es auch noch heute, dein Sprecher sein, er wird dich würdig...
Es blökt das Schaf, es gurrt die Taube, ich sitz in meiner Gartenlaube. Vom Nachbarn her riecht streng der Dung, ich träum von Weltverbesserung. Die Krisen dieser einen Welt, die schnöde Gier nach schnellem Geld, ich hab dies alles durchgedacht, weil das Geschehn mir Sorgen macht. Erst aber muss der Stallmist weichen, dann will ich Weiteres erreichen.
Ein Kreuz streckt der Turmspitz ins Blaugrau der Fahnen aus schwebendem Morgendunst, schon ist zu ahnen, wie Kirche, Gehöfte, die Bäume und Wiesen im Lichte des Mittags zum Bilde verfließen, das heimelig jedermanns Seele berührt, wenn wieder der Blick auf das Dörfchen verführt. Ein Hund bellt zu mir her, die Hühner verstauben zur Wäsche den Sand im Gefieder, die Tauben umkreisen die Kobel in flatterndem Spiele. Zwei Schwalben, die Lücke der Stallwand zum Ziele, verkünden ihr Kommen mit...
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