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Die Wissenschaftler jubilieren, das Feldprojekt ist abgeschlossen. Zehn Jahre war man unverdrossen am Prob- und Stud- und Observieren. Im Schlussbericht wird aufgelistet, was mit der alten Lehre bricht: Der Alpenmauerläufer nistet im Norden Schleswig-Holsteins nicht.
Ob Frosch, ob Kröte, einerlei, man eilt zum Laichgeschäft herbei und balgt sich sehr vergnüglich, dem Reiher leicht verfüglich. Der Honigmond der Lurche wird, durch Vogelzugriff irritiert, ja oft abrupt geschlossen. Das macht den Frosch verdrossen.
Eben noch Schneelast auf Winterbraunzweigen, kann sich der Baum heut als Blütentraum zeigen, Frohmut verbreiten. Die Leute in Eile lächeln, betrachten die neugeborn heile, makellos prangende Vormaienzier. Parkbänke können Besucher nicht fassen, die sich vom Lenz rundum einfangen lassen, auch mit den Hummeln die Düfte erkunden. Herrliche, wärmende Augentroststunden – ich schließ mich an und vergönne sie mir.
Schilfrohr im Spiegel des Teiches. Morgendlich, sanftes und weiches Licht auf der Flur kürzt die Schatten rasch auf den frischgrünen Matten dorfnaher Felder und Weiden. Nachtgewand gilt’s zu entkleiden für alle kelchweiten Blüten, Farben sind nunmehr zu hüten. Blau schöpft der Weiher vom Äther, dunkelt es, erst etwas später glüht er in güldenen Strahlen. Stimmung – mit nichts zu bezahlen.
Ein Loch sticht das Brennglas der sinkenden Sonne ins schwarze Papier, den Scherenschnitt tagmüder Landschaft. Geflamme in Hecken. Die feurigen Zungen sind kalt wie die drängende Nacht. Erlöschende Esse.
Offen ist die Winterhülle, Farbenpracht und Blütenfülle quellen aus dem Knospenei. Welch ein Wunder! Eilt herbei, seht das Lenzmirakel, schaut, wie der Baum sich Träume baut, die nur allzu schnell vergehen und als Blütenschnee verwehen!
Des Urgroßvaters Konterfei wirkt kantig, eckig, rundungsfrei. Ein Nachfahr’, allseits int’ressiert, studiert das Bild und resümiert: Das ist die Quadratur des Greises, zumindest Ansatz des Beweises.
Die Maulwurfsgrille war gespalten, sie fand noch nie ihr wahres Ich. So wurd sie oft für irr gehalten und das verhärmte bitterlich. Ich kann sie trösten, sie ist Grille, nicht schwarzer Maulwurf, vulgo Scher. Das Schizophrene weicht der Stille, dem Seelenfrieden tief im G’schwer.
Die Henne legt das Ei, der Hahn sagt höchstenfalls ein „Wohl getan“! Der Osterhas legt maskulin das Ei in blau und rot und grün ins Nest, die Häsin observiert den Vorgang ziemlich ungerührt. Der Hühner-Hasen-Unterschied ist respektabel, wie man sieht.
Ist die Sonnenfinsternis partiell, dann sieht man noch etwas Sonne und der Mond präsentiert sich ungewohnt. Nun, so sagt man. Ganz gewiss schau ich nicht hinauf, jedoch, wär die Finsternis total, tät ich’s aber schon einmal.
Kein Fichtentriebwickler ist Forstmannerquickler. Gar niemand bewundert die Raupe, wenn hundert und mehr noch beim Fressen das Rechtmaß vergessen. Das Reimungeheuer kommt Waldbauern teuer zu stehen, Poeten, sonst milde, zertreten nach lyrischer Klage die grässliche Plage. Ich spielte nicht Richter wie Förster und Dichter, gäb Raupen Belehrung zu andrer Ernährung.
Jeder glaubt an irgendwas, der eine dies, der andre das. Ganz fest glaubt auch der Atheist, dass Gott nur frei erfunden ist. Für ihn ist Glaube reiner Wahn, der Theolog‘ ein Scharlatan, das Rundherum erscheint ihm krank. Er weiß es besser - Gott sei Dank!
An jeder Straße, jedem Pfad, am Übergang vom Wald zur Flur, im Schulheft wie im Hallenbad, wär ich dem Spuke auf der Spur, befand mein Faible für Gespenster. In dieser Einfalt meiner Meinung schau ich noch immer aus dem Fenster und suche eine Randerscheinung.
Ich lege blaue, rote Eier, gestreifte und auch grüne. Ostara spielt für mich die Leier, denn die Geburt der Ovoide ist schmerzhaft, macht beträchtlich müde, so brauche ich der Göttin Bühne. Das Quetschen bringt ein Huhn zum Gackern, wie schwer muss da ein Hase rackern!
Der Abend scheut den Paukenschlag, er mittelt zwischen Tag und Nacht in milden Tönen, eher zag, zu guter Stund besonders sacht. Er bricht nicht ein, er flutet nur den Teich, das Röhricht hin zum Land mit Licht der letzten Sonnenspur, brennt Löcher in die schwarze Wand, die wartend schon im Osten steht. Die Serenade schenkt den Ton, Nocturnoklänge kommen spät. Der Abend lenkt, er weiß davon.
Ich bin schön, das weiß ich wohl, Eleganz prägt mein Erscheinen. Manche lästern, ziemlich hohl, ich, der Dompfaff würde meinen, schon ein Bischof oder gar Papst in Rom zu sein. Mitnichten! Was ich bin und immer war: Gott für ganz gewisse Schichten, Gimpel aber für die einen.
Schwäne, Symbole der Treue von Paaren, pflügen wie Boote den Zauber des Lichtes. Spiegelbildwälder im Windkräuselwasser tragen die Vögel, die leichten Gewichtes Flügel als Segel den Luftkräften leihen, schon durch ihr Dasein den Augenblick weihen. Schwanenweiß adelt des Teichs reiche Farben, wert eines kleinen Betrachtungs-Gedichtes.
kleiner fuchs du flatterst schon von der frühlingsknotenblume hin zu zum blaustern hin zum krokus kleiner fuchs flieg nicht davon frühjahr möchte ich genießen wenn in all dem dichten sprießen gaukler ihre späße treiben luftikusse buntes zeigen flügel öffnen flügel schließen sänger sind sie auch im schweigen groß im lenzgeschichten schreiben
irbis schleichender schneegeist firnschuhgetatzter panther der kare fleckenfellschönling graufelsverbundener kater wer liebt wie du einsiedlerfreiheit kluftpirsch und kälte wer tarnt wie du körper und jagdplan bleib trotz gefahren edler und ritter adlerbeäugter gefilde
Freiheit, benenne dich! Sage mir, teilst du mit Schwestern? Gleicht dein verbürgtes Ich heute dem Wesen von gestern? Wechselt dein Angesicht gar in Korea die Züge? Biegst du die Wahrheit nicht hier und dort zwingend zur Lüge? Freiheit für Freie ficht anders als Freiheit für Knechte. Blickwinkel sind es schlicht, abwägend harte Gefechte.
Putzig ist der Erlenzeisig, schwarz und gelb und grün und fleisig. Schlauheit ist ihm gleichfalls eigen, wie im zweiten Vers wir zeigen. Schärfung meidet er, denn fleißig, machte ihn am End zum Zeißig.
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