Umwelt
Auch dem Wald wird jetzt langsam heiß
Über Herausforderungen und Chancen des Waldes referierten Experten bei interessanten Vorträgen.
POTTENSTEIN/HERNSTEIN. Forstfachmann Klemens Schadauer zählt bei einem Vortrag in Pottenstein auf: "Der Wald ist für die Trinkwasserproduktion zuständig, bietet als Erholungsraum einen wesentlichen Beitrag für unsere Gesundheit. Als Ökosystem gibt er einer großen Vielfalt von Tieren und Pflanzen Raum und schafft Arbeitsplätze."
Wald im Klimawandel
Derzeit stehen unsere Wälder vor schwierigen Herausforderungen. Einerseits sollen sie den Klimawandel mildern, auf der anderen Seite sind sie von zunehmenden Wetterextremen selbst betroffen. "Borkenkäfer und Stürme setzen massiv zu, Dürreperioden führen verstärkt zu Waldbränden", so der Experte.
CO₂ reduzieren
Als Leiter des Instituts für Waldinventur weiß Klemens Schadauer, dass in Österreich circa drei Milliarden Bäume wachsen, die ihren Beitrag zur Reduzierung von CO₂ leisten. Gleichzeitig wird immer noch 71 % der Energie aus fossilen Brennstoffen wie Erdöl oder Erdgas gewonnen. Klemens Schadauer: "So viel kann der Wald nicht aufnehmen. Und nicht nur die Politik, sondern jeder Einzelne von uns ist dringend gefordert, seinen Teil zur CO₂ -Reduktion beizutragen."
Die Bäume leiden unter den steigenden Temperaturen, vor allem die Fichten. Manche Baumarten werden verschwinden, andere können sich anpassen. Unsere Wälder werden sich verändern, der Anteil an Nadelhölzern wird weniger und macht klimaresistenteren Mischwäldern Platz.
Ein kleiner, aber feiner Beitrag zum Umstieg auf umweltfreundliche Rohstoffe ist die Rückbesinnung zum Harz der Schwarzföhre. Durch das Pecherhandwerk einst "Brotbaum der Region", erlebt die Herstellung von pharmazeutischen Artikeln auf Harzbasis derzeit eine kleine Renaissance.
Rohstofflieferant Schwarzföhre
Die Forstexperten Ina Smidt und Herbert Kohlross bei einem Vortrag in Alkersdorf: "Das Pech der Schwarzföhre beinhaltet eine Unzahl an Harzsäuren und weiteren wertvollen Rohsubstanzen."
Das Holz des Baumes gilt als härtestes Nadelholz und wurde als Bau- und Möbelholz lange Zeit unterschätzt. Es ist belastbar und harzt nicht nach. Die Schwarzföhre ist sehr genügsam in punkto Bodenbeschaffenheit. Die ältesten Exemplare im Triestingtal sind nachweislich über 400 Jahre alt und kerngesund.
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