Umwelt
'Die Waldforscher' in Kleinmariazell bieten leicht verdauliche Umwelt-Pädagogik
Die Zusammenhänge und Abläufe in der Natur auf verständliche Art zu erklären ist das Ziel der 'Waldforscher'.
KLEINMARIAZELL. Die Familie Smidt hat ihre Forstverwaltung Kleinmariazell in Privatinitiative zu einem naturpädagogischen Zentrum ausgebaut, wo Umweltthemen auf 'leicht verdauliche Art' an Menschen jeden Alters weitervermittelt werden. Kernpunkt: Waldbewirtschaftung, Bodenbearbeitung, Wasserhaushalt, Klima, Nahrungsmittel-Ressourcen und viele andere Faktoren sind untrennbar miteinander verknüpft.
Seminare im alten Stall
Der fast 1000 Hektar umfassende Betrieb ist seit genau 130 Jahren in Familienbesitz. "2013 kam uns der Gedanke, die als Garage zweckentfremdeten ehemaligen Wirtschafts- und Stallgebäude als Seminarräume für Waldpädagogik zu nutzen", erzählt Ena Smidt. "Damals fand auch der erste 'Wald-Erlebnistag' bei uns statt." Dieses ganztägige Familien-Event, das heuer am 11. September stattfindet, bildet den jährlichen Höhepunkt des naturpädagogischen Veranstaltungsjahres. Erna Smidt: "Der Tag steht ganz im Zeichen einer spielerischen Wissensvermittlung. Neben einer Forst-Exkursion stehen Spiele und Experimente am Programm."
Höhepunkt wird heuer die Errichtung eines kleinen Holzkohlen-Meilers durch einen Köhler sein. Dieses Handwerk wurde ebenso wie die Pecherei vor zehn Jahren zum Weltkulturerbe erklärt. Die Biosphäre endet nicht an der Erdoberfläche.
Kleine Tiere ganz groß
"Für großes Staunen sorgt unser Mikro-Theater, bei dem zum Teil unterirdisch agierende Kleinlebewesen, die eine enorme Rolle im Naturkreislauf spielen, durch's Mikroskop gefilmt und groß an die Wand projiziert werden", sagt Ena Smidt. Mittlerweile arbeiten für das Projekt 'Waldforscher' mehrere ausgebildete, zertifizierte Waldpädagogen.
Infos: www.waldforscher.at
Die Forscher kooperieren
Die Waldforscher kooperieren unter anderem mit dem Biosphären-Park Wienerwald, der sie bei einem Wettbewerb für das Projekt 'G-Artenvielfalt' auszeichnete. Neben den rund 80 verschiedenen Baum- und Straucharten des Kleinmariazeller Forstes haben auch unzählige Wildkräuter Anteil am intakten Naturgefüge. Diesen hat sich Kräuterpädagogin Alexandra Cepko verschrieben. Die Kräuterbäuerin und Naturkosmetik-Herstellerin betreut auch den rund 1200 m² großen Kräutergarten mit über 30 Kräutersorten.
Sehen, riechen, schmecken
In ihren Workshops veranschaulicht sie die Kette von Anbau, Wachstum und Ernte über die Verwertung der Pflanzen bis zur Kompostierung des Abfalls. Am 31. Juli steht wieder ein Wildkräuter-Erlebnis am Programm. Alexandra Cepko: "Nach einem Wildkräuter-Spaziergang verarbeiten wir einige Pflanzen gemeinsam zu nützlichen Produkten." Anmeldung unter 0699 / 110 55 360
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