Ortsentwicklung
Es wird eng in Leobersdorf
Kritik an der geplanten Ortsentwicklung: Der Zuzug wird zu stark forciert, das Dorf "verschwindet".
LEOBERSDORF. 200 Personen gaben allein über die Bürgerinitiative "Lebenswertes Leobersdorf" Stellungnahmen zu geplanten Änderungen des örtlichen Raumordnungsprogrammes und des Flächenwidmungsplans in Leobersdorf ab.
Zu viele Wohnungen
Der Grundtenor: Es sollen laut Plan mehr Wohnungen gebaut werden, als Einheimische überhaupt brauchen. Das stehe in keinem Verhältnis zur vorhandenen dörflichen Infrastruktur. Die Folge, die schon jetzt durch den beständigen Zuzug spürbar ist: Überlastung durch Verkehr und Überforderung des Kanal-Abwassersystems. "Die gewachsene Struktur des Ortskerns wurde durch den Abbruch von historischen Bauten und die Errichtung einer Begegnungszone, die nicht funktioniert, bereits schwer geschädigt. Die vorgesehene falsche „Verdichtung“ des Ortskerns würde diesen total zerstören und die Lebensqualität noch mehr beeinträchtigen", heißt es in einer Aussendung der Bürgerinitiative Lebenswertes Leobersdorf.
Die Errichtung von zwei weiteren Ortszentren habe eine Versiegelung von weiterem wertvollen Grund und Boden zur Folge, wertvolles Ackerland würden zerstört. Die Problematik der Klimaerwärmung und den steigenden Bedarf an Landwirtschaftsflächen wird dabei völlig ignoriert.
"Zu massives Wachstum"
Das Bevölkerungswachstum in Leobersdorf sei im Vergleich zum gesamten Niederösterreich in den letzten 30 Jahren mehr als doppelt angestiegen und soll nun weiter in großem Ausmaß künstlich erhöht werden. Vielen alteingesessenen Leobersdorfern, aber auch zugezogenen Bürgern, bereitet das große Sorge. Zur Sicherheit werden die kopierten Stellungnahmen auch an die NÖ Landesregierung, die für die Genehmigung der Bebauungs- und Flächenwidmungspläne zuständig ist, gesendet.
Das sagt der Bürgermeister
„Wir werden jetzt jede einzelne Meinung - darunter auch jene der Bürgerinitiative - anschauen und prüfen", betonte Bürgermeister Andreas Ramharter. In der Folge würde alles mit dem Raumplaner auf Machbarkeit geprüft und im Bauausschuss besprochen. Einen Termin dafür gibt es aber noch nicht, auch nicht für die nächste Gemeinderatssitzung, wo das Thema auf die Tagesordnung kommen könnte. Auch einen Termin für die öffentliche Präsentation der überarbeiteten Pläne gibt es noch nicht.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.