Lesekultur
Fast jeder zehnte Berndorfer ist Kunde in der städtischen Leihbibliothek

- Karin Baldrian ist die treibende Kraft der Stadtbibliothek.
- Foto: Manfred Wlasak
- hochgeladen von Manfred Wlasak
Lesen von Büchern steht trotz digitaler Vielfalt hoch im Kurs. Bibliotheken sind keine Antiquariate!
BERNDORF (mw). Die Stadtbibliothek besteht seit Jahrzehnten, seit einigen Jahren ist sie in der Alexanderstraße angesiedelt. Trotz aller digitaler Medienvielfalt boomt diese Institution derzeit mehr denn je. Von selbst kommt dieser Erfolg allerdings nicht.
Fast jeder zehnte Berndorfer ist regelmäßig Kunde
Verantwortlich für den florierenden Betrieb ist die Bibliothekarin Karin Baldrian, die gemeinsam mit Kollegin Heidi Schargl zirka 10.000 Medien (Bücher, Zeitschriften, Lernbehelfe, Hörbücher...) verwaltet. In ihrer mittlerweile fast zweijährigen Tätigkeit verdoppelte sich die Kundenfrequenz der Bibliothek auf derzeit über 900 Leser. Rund 600 davon sind Kinder und Jugendliche! Karin Baldrian - bekennende Leseratte seit Kindheit - kam vor zwei Jahren als Kundin hierher und erwähnte eher zum Spaß einen ihrer Kindheitsträume: "Ein Schloss mit einem großen Lesezimmer voller Bücher!" Durch Zufall suchte die Gemeinde aufgrund Personalwechsels damals eine neue Leiterin der stadteigenen Bücherei. Und mit Karin Baldrian, eigentlich gelernte Maschinenbau-Ingeneurin und damals karrenzierte Sachverständige für Kraftfahrzeuge, war die Idealbesetzung gefunden!
Neue Ideen und Konzepte
Von Anfang an war die engagierte Teilzeitangestellte unter anderem für Jahresplanung, Konzeption und Abwicklung von Förderungen verantwortlich. Und stellte bald ihre ausgeprägte Kreativität unter Beweis. Karin Baldrian: "Meine erste Aufgabe sah ich in der Aufstockung der Medienvielfalt und einer besseren Ausschöpfung der Förderungen." Herzstück ihrer Arbeit ist das von ihr ins Leben gerufene Kinderförderprogramm. "Gut lesen, schreiben und sprechen zu können ist wesentlich für eine erfolgreiche Schullaufbahn", weiß die Bibliothekarin. Das Programm beginnt mit dem Angebot von Bilderbüchern für Vorschulkinder. Bilder in Verbindung mit einfach aufgebauten Sätzen sind auch für Eltern mit geringer deutscher Sprachkompetenz gut, ihren Sprachschatz zu erweitern und Satzaufbau zu üben. Jugendliche, bei denen die Lesebereitschaft erfahrungsgemäß sinkt, werden mit Comics animiert. "Nach anfänglichen Mühen gelang es mir über Schulen und Lehrpersonal, Kinder klassenweise zu motivieren", sagt Frau Baldrian. Das Sortiment wird ständig durch Ankauf von Neuerscheinungen erweitert, LeserInnen nutzen ein Wunschbuch-Service. Wert legt die Bibliothekarin auf Auslastung der Räumlichkeiten mit Lesungen und Workshops. Mehr Infos unter:
www.berndorf.bvoe.at


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