Luftraum
Multicopter-Pilot aus Fahrafeld über den Drohnen-Boom
Drohnenfliegerei und -Fotografie boomen auch in unserer Region. Mit vielen positiven und negativen Auswirkungen.
FAHRAFELD. Jeder kann sich heute relativ preisgünstig einen Multicopter (= Fluggerät mit mehreren Rotoren, sprich Drohne) kaufen und durch die Gegend düsen. "Allerdings vergessen manche dabei auf die rechtlichen Grundlagen", erklärt Profi Christoph Seewald aus Fahrafeld.
Rechtlich geregelt
Der Betrieb dieser Fluggeräte ist seit Anfang des Jahres in der EU-Drohnenverordnung geregelt. Dabei sind die Drohnen aufgrund von Bauart und Einsatzbereich in mehrere Kategorien und Unterkategorien eingeteilt. Und schnell wird klar: Lediglich Geräte unter einem Gewicht von 250 Gramm (= ¼ kg) gelten als nicht meldepflichtiges Spielzeug. "Aber nur solange sie nicht mit einer Kamera versehen sind", betont Christoph Seewald, der sein Hobby zum Nebenberuf gemacht hat. Viele 'Privat-Piloten' sind sich ihrer strafbaren Taten gar nicht bewusst, wenn sie etwa vielbefahrene Straßen, fremde Grundstücke oder, viel heikler, militärische oder Flughafen-Sperrzonen überfliegen.
Über den Köpfen
Für alle Drohnen über 250 Gramm gilt sowieso Melde- und Drohnen-Führerscheinpflicht, für alle meldepflichtigen Geräte ist eine eigene Haftpflichtversicherung verpflichtend. Inwieweit man über Menschen und besiedeltes Gebiet fliegen darf ist ebenfalls in der Verordnung geregelt. Für den Start auf fremdem Grund ist eine Erlaubnis des Besitzers erforderlich. Und dass man mit einem kamerabestückten Fluggerät keine fremden Grundstücke oder Personen 'bespechteln' darf ist wohl selbstverständlich. Auch Fluglärmbelästigung ist ein Thema, Drohne leitet sich immerhin von 'Dröhnen' ab. Der Flug-Profi: "Drohnen können aber auch eine Gefahr für Flugzeuge oder Hubschrauber werden, die Einhaltung der Verhaltensregeln sind deshalb enorm wichtig."
Breites Einsatzgebiet
Bei der Drohnenfotografie geht's nicht nur um den Spaßfaktor. Seewald: "Neben dem Tourismus haben auch Sport- und Filmindustrie sowie die Jägerschaft (Kitzrettung vor dem Mähen) oder Bauwirtschaft (Inspektion von Großbaustellen, Vermessung) Vorteile erkannt. Lebensrettend wird der zukünftige Einsatz von Drohnen für Rettungsorganisationen, etwa bei Personensuchen oder Waldbränden, werden."
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