Zeitgeschichte
Neuhaus und Kaumberg verteidigen ihre Burgen vor dem Verfall
- Bürgermeister Johann Miedl und Burgverein-Obmann Franz Gober: die Ostfassade des alten Pfarrhofs der Burg Neuhaus erzählt Jahrhunderte lange Geschichte.
- Foto: Manfred Wlasak
- hochgeladen von Manfred Wlasak
Viele Burgen sind dem Ruin ausgeliefert. Im Triestingtal wurden zwei Wehranlagen vorbildlich revitalisiert.
KAUMBERG/NEUHAUS. Auf 800 m Seehöhe thront die Araburg als höchstgelegenste von NÖ am westlichen Ende des Triestingtals. Ihren guten Zustand verdankt das mittelalterliche Bauwerk, das im Besitz des Stiftes Lilienfeld steht, dem Verein "Freunde der Ruine Araburg". Seit 2018 packen hier mit Unterstützung der Gemeinde viele fleißige Hände in ihrer Freizeit an.
Es geistert ganz ordentlich
Viel Kreativität bewies der Verein beim neuen Museum. „Geschichte zum Anfassen“ versprechen Keramikerin Christine Dworschak, die ehemalige Lehrerin Aloisia Panzenböck sowie Harald Mittermüller und Harald Sörös: "Der Geist der Burgherrin von Ruckendorf spukt immer noch um und weiß von historischen Geschehnissen zu berichten.
Auch drei Burgherren - Georg von Ruckendorf, Albero der Ältere und Helmhart Jörger - treten plötzlich aus einem Bild lebendig hervor und führen Zwiegespräche!" Um das Geld für die notwendigen Sanierungsarbeiten einzuspielen, betreten alle zwei Jahre die „Kaumberger Burgschauspieler“ als beherzte Laiendarsteller die Bühne. Weitere Einnahmen werden mit dem Georgsfest und Burgführungen lukriert. Ab 2023 wird eine historisch gewandete „Living History Gruppe“ das Burgleben als Töpfer, Schmied und Tuchscherer bereichern.
Fassade erzählt Geschichte
In Neuhaus befinden sich Hauptburg, Kirche und Pfarrhof im Besitz der Pfarre. Bürgermeister Hans Miedl: "Nach anfänglicher Skepsis hat der Burgverein seit 2006 Großartiges zur Sanierung geleistet." Pfarrsaal, Burgsaal, Burggarten und Turm können sich sehen lassen (und auch für private, Vereins- oder Firmenfeste gemietet werden). 450.000 Euro wurden im Rahmen eines LEADER-Projekts investiert. Gemeinde und Land NÖ unterstützen weiterhin. Laufendes Projekt ist die Pfarrhof-Fassade. Obmann Franz Gober: "Im Gegensatz zur Vorburg der Familie Huemer wird hier nicht verputzt, um die Geschichte der Jahrhunderte - inklusive Kampfschäden - offen sichtbar zu machen." Lockere Teile wurden gesichert, und aus einem der neuen Fenster wird am 26. November beim Adventmarkt Frau Holle zu den Kindern herabschauen!
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