Urzeitliche Ausgrabungen
Paläontologe Johann Neitz aus Lindabrunn

- Ammonit aus Enzesfeld
- Foto: Manfred Wlasak
- hochgeladen von Manfred Wlasak
ENZESFELD-LINDABRUNN (mw). 1977 erwachte in Johann Neitz die Liebe zur Paläontologie. Beim Besuch der Grabungsarbeiten für einen Tennisplatz fand der ehemalige Revierförster seinen ersten Ammoniten. Ein schneckenförmiges Fossil aus dem Erdzeitalter Jura vor bis zu 200 Millionen Jahren. Weitere Funde, darunter auch Muscheln und Schnecken aus dem Badenium (vor rund 15 Millionen Jahren) entfachten in ihm eine Leidenschaft. Heute besitzt er eine Sammlung unzähliger fossiler Fundstücke aus der Region und anderer Grabungsstätten, auf die auch Uni-Wissenschaftler gern zurückgreifen. 1988 wurde der Paläontologische Forschungsverein Enzesfeld-Lindabrunn gegründet, dessen Obmann Johann Neitz bis heute ist.
Vor Jahrmillionen war unsere Region von einem Meer bedeckt
"Bei dessen normalem Rückgang verschwanden viele tote Lebewesen durch Zersetzung gänzlich. Nur die in Meersandschichten konservierten Fossilien sind heute teilweise mitsamt Schale erhalten, meist findet man nur den ausgehärteten Kern", erklärt Neitz. Nach dem Verschwinden des Meeres durch die Bildung der Alpen führte ein breiter Fluss enorme Mengen Rollschotter mit sich, der alle freiliegenden Schalentiere zerrieb.
Der wohl bedeutendste Fund
im Besitz des Fossilienspezialisten ist ein Stoßzahn eines Mastodons (Urzeitelefant) aus dem Miozän. Er wurde 1997 bei Sprengungen im Steinbruch Lindabrunn freigelegt. Die Bergung des äußerst seltenen Fundstückes war extrem schwierig, da das vom Konglomerat eingeschlossene Elfenbein sehr brüchig war. Die Konservierungsarbeiten dauerten fast ein Jahr.




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