Gemeindevertreter
Roter und schwarzer Bezirks-Gemeindevertreter kommen beide aus dem Triestingtal
Die Bezirks-Gemeindevertreter von SPÖ und ÖVP kommen beide aus dem Triestingtal. Unterschiedliche politische Ansichten, aber gemeinsam für die Bürger.
TRIESTINGTAL. "In gemeindeinterne Turbulenzen - wie z.B. nach dem Verlust des Bürgermeistersessels an die VP in Berndorf - mische ich mich als Bezirksvorsitzender des SPÖ-Gemeindevertreter-Verbandes nicht ein. Hier geht's vielmehr um Unterstützung bei der überregionalen Zusammenarbeit", sagt Pottensteins Ortschef Daniel Pongratz.
Vernetzung wichtig
Er hat längst erkannt, wie wichtig dabei die gemeindeübergreifende Vernetzung seiner Mandatare ist. Die ist naturgemäß bei jungen Gemeinderäten noch nicht so ausgeprägt wie bei "alten Hasen". "Deshalb habe ich ein Kennenlern-Projekt und Workshops für unter 30-jährige Gemeinderäte gestartet", so Daniel Pongratz. Die würden nämlich, besonders wenn sie in Opposition zur Bürgermeisterpartei sind, oft irgendwie alleingelassen und "abgeschasselt".
Josef Balber, Bürgermeister von Altenmarkt, ist als Bezirksobmann des ÖVP-Gemeindebundes quasi das "schwarze Pendant" zum "roten" Daniel Pongratz.
Wo sehen selbst krasse Unterschiede zueinander?
"Weniger inhaltlich, als optisch", scherzt Daniel Pongratz, mit dessen fülliger, tiefschwarzer Haarpracht Josef Balber definitiv nicht mithalten kann. Dieser kontert launisch: "Daniel ist schließlich 30 Jahre jünger als ich. Dafür kriegt er jetzt im Zuge des Hochwasserprojekts in seiner Gemeinde den größten Kinderspielplatz von NÖ finanziert!"
Nicht wie bei Schoitl & Gneisser
Mit Politik à la "Schoitl & Gneisser", den patscherten Bezirksräten aus dem Kaisermühlen-Blues, ist die Arbeit der beiden Bezirksvertreter nicht vergleichbar. Mit Pongratz' Vorgänger Franz Gartner, mit dem "der Sepp" einst schon die Volksschulbank drückte, gab es zwar schon manches Fachgespräch im hofeigenen Weinkeller in Altenmarkt-Thenneberg. An die konkrete Arbeit wird freilich mit sehr nüchternen Köpfen und sehr sachorientiert herangegangen. Als Beispiel für Unterstützung bei gemeindeübergreifenden Projekten nennt Josef Balber etwa die Kleinkindbetreuung.
Konkretes Beispiel
"Besonders wenn es um kostenpflichtige Angebote der Kommunen geht, ist Kooperation mit Nachbargemeinden gefragt." Die SPÖ-Forderung nach "kostenloser, ganzjähriger und ganztägiger" Kleinkindbetreuung in allen Gemeinden sieht er skeptisch: "Allein aufgrund der unterschiedlichen Familienstrukturen zwischen städtischen und ländlichen Kommunen ist der Bedarf unterschiedlich. Und nicht jede Kommune kann das finanziell allein stemmen."
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