Politikum

Vorgänge rund um die Säulenhalle in Berndorf von Juristen geprüft

Zu den Anschuldigungen rund um die Säulenhalle hat die Stadtführung zwei unabhängige Juristen beauftragt.

BERNDORF. Die ehemalige "Consum-Anstalt" in der Bahnhofstraße birgt unter ihrem Namen Säulenhalle einigen politischen Sprengstoff. Im Herbst 2020 hat die Gemeinde die Halle von ihrem Besitzer, der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (GEWOG) Arthur Krupp, angemietet.

Als Lager gemietet, als Event-Location geplant

Ursprünglich war der rund 300 m² große Saal als Lager für diverse Theater-Requisiten gedacht. Rund ein Drittel der Fläche wird seitdem als Lager vom daneben stehenden 'krupp stadt museum' verwendet, für die eher sperrigen Theaterkulissen erwies sich die Halle als suboptimal. Aber: "Im Rahmen des Festivals Klassik-Klang wurde vom Kulturausschuss sehr bald die Idee geboren, die historische Säulenhalle als stimmungsvolle, zusätzliche Veranstaltungs-Location zu nutzen", erklärt Bürgermeister Franz Rumpler.

Selbstredend, dass eine Betriebsanlagen-Genehmigung für Veranstaltungen mit Publikum bauliche Adaptionen notwendig macht. Nach Erörterung der neuen Ziele werkte die GEWOG fleißig drauf los und investierte zusätzliche 131.233 Euro in den Umbau der Säulenhalle. Und: der neue Verwendungszweck zog für die Gemeinde auch eine Mietpreis-Anpassung von monatlich 1.310 auf 2.254 Euro mit sich.

Eklat bei Beschlussfassung

"Als aber der neue Mietvertrag vergangene Woche bei einer Gemeinderatssitzung beschlossen hätte werden sollen, bekundeten sieben Mitglieder der SP sowie die Fraktionslosen Manuela Henrich, Kurt Hoffer und Martin Weissenbäck ihren Unmut durch Auszug aus dem Sitzungssaal.

Die Schlagrichtung der Opposition ist klar und gipfelt seit längerem in massiven Anschuldigungen gegenüber Ortschef Franz Rumpler und Kultur-Stadträtin Helga Hejduk (beide VP). Kern der Anschuldigungen ist die Streitfrage: gibt es eine mehrheitlich beschlossene schriftliche Beauftragung seitens der Gemeinde an die GEWOG bezüglich der durchgeführten Arbeiten? Das verneint auch GEWOG-Geschäftsführer Christof Anderle in einer schriftlichen Stellungnahme, räumt jedoch ein: "Aufgrund der (mündlichen, Anm.) Kommunikation zwischen Gemeindevertretern und GEWOG.....wurde die Säulenhalle für Veranstaltungen mit Menschenansammlungen saniert und adaptiert."

Der Bürgermeister erläutert eine weitere Misere: "Im Gegensatz zu einer Lagerhalle könnte die Gemeinde für die Finanzierung einer Veranstaltungshalle mit einer 60-prozentigen Förderung seitens der LEADER-Region rechnen. Durch die Verhinderungspolitik der Opposition wird das jetzt auf die lange Bank geschoben."

Es sei in der Sache sicher nicht alles optimal gelaufen, aber: "Zur Klärung der Rechtslage wurden jetzt zwei Juristen beauftragt."