Eine bescheidene Dichterin

Literaturinteressierten dürfte Herma Schotkovsky-Storfer bestens bekannt sein. Die begnadete Völkermarkter Autorin veröffentlichte vor kurzem ihren neuen Lyrikband "Nicht alle Gleichalten sind gleich alt". Mit ihren 85 Jahren kennt sie die Höhen, aber auch die Tiefen im Leben und hat gelernt, damit umzugehen.

Ziel erreicht
Die passionierte Schriftstellerin ist überzeugt, am Zenit ihrer Schreibkünste angelangt zu sein: "Ich habe meine geis-tige Höhe erreicht, es gelingt mir nun völlig frei zu schreiben". Wenn ihre Gedanken fließen, muss sie diese möglichst schnell zu Papier bringen. Auch in ihren Träumen fallen ihr Texte ein - was nicht selten in Schreibarbeiten mitten in der Nacht endet.

Bescheiden bis heute
Trotz ihrer vielen Auszeichnungen und Bucherfolge, ist die 85-Jährige bis heute bescheiden geblieben. "Ich war nie stolz auf meine Arbeiten, meine Familie jedoch sehr", erklärt Schotkovsky-Storfer, "mir ist die Freude wichtig, die ich empfinde, wenn mir meine Arbeit gelingt".
Wenn Leute auf der Straße sagen "dort geht die Dichterin", fühlt sich die Lyrikerin, die sich mit Literaturgrößen wie Peter Handke oder Gert Jonke austauschte, nicht angesprochen.
Angebote ins Ausland zu gehen, um dort Karriere zu machen und berühmt zu werden, lehnte sie ab und blieb ihrer Heimatstadt treu. Zu eng war die Bindung zu ihrer Familie, mit der sie mit 14 Jahren in die Bezirkshauptstadt gezogen war. Nachdem Schotkovsky-Storfer 18 Jahre als Rechtsanwaltssekretärin gearbeitet hatte, leitete sie bis zu ihrer Pension die Bibliothek in Völkermarkt. Ihre Entscheidungen bereute sie aber nie.

Letztes Werk?
Zurzeit arbeitet sie an ihrem Meisterwerk und geht davon aus, dass dies ihr letztes Werk sein wird: "Ich schreibe solange ich kann. Meine Freunde sagen mir, dass es kein Problem ist, wenn ich dafür länger brauche". Diesen ist sie auch sehr dankbar für ihre Unterstützung.