Ärztemangel auf dem Land: "Es wird zu wenig getan"
Wahlärztin Helene Domej wünscht sich mehr Flexibilität bei der Vergabe von Kassenstellen.
FEISTRITZ OB BLEIBURG (sj). Auf Einladung vom Ökosozialen Forum unter Präsident Walfried Wutscher diskutierten in der vergangenen Woche Experten zum Thema Ärztemangel auf dem Land (siehe Artikel unten auf dieser Seite). Die Allgemeinmedizinerin Helene Domej aus St. Michael ob Bleiburg war eine der Diskutanten.
"Mehr Flexibilität"
Die Wahlärztin und Betriebsärztin der Firma "Mahle" wünscht sich vor allem bei der Vergabe von Kassenstellen mehr Flexibilität: "Die Reihung sollte auch die Erfahrung, den Bezug zu dem Ort, wo man praktiziert und bei Frauen die Mutterschutzzeiten berücksichtigen. In anderen Bundesländern wie Oberösterreich oder Salzburg funktioniert das bereits."
Domej kritisiert, dass viel geredet, aber zu wenig für die Landärzte getan wird: "Es müssen mehr Kassenstellen geschaffen werden." Schwierig für Patienten sei das "Erreichbarkeits-Vakuum" der Ärzte am Nachmittag, da der Bereitschaftsdienst erst um 19 Uhr beginnt.
Bürokratischer Aufwand
Die Medizinerin hat zwar einen höheren bürokratischen Aufwand, ist mit ihrer Wahlarztpraxis aber zufrieden: "Es muss sich aber auch für Junge rechnen. Grundsätzlich hat man es als Wahlarzt auf dem Land sehr schwer. Man muss ja auch gerade als Junger Investitionen tätigen."
Zum heiß diskutierten Thema Hausapotheken meint Domej, dass diese für Ärzte in Randregionen sehr wichtig seien: "Aber sie kann nicht für jeden Arzt eine Existenzvoraussetzung sein. Die Patientenbetreuung muss das Wichtigste sein." Domej sieht ihren Beruf als "sehr schön" an: "Alles, was meinen Beruf ausmacht, lässt sich nicht in Zahlen abbilden."
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