Wiff Frauen- und Familienberatung
Beratung wird in der Krise benötigt

Das Team der Wiff Frauen- und Familienberatungsstelle Völkermarkt. Das Foto entstand anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums der Anlaufstelle. | Foto: Stefan Grauf-Sixt
  • Das Team der Wiff Frauen- und Familienberatungsstelle Völkermarkt. Das Foto entstand anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums der Anlaufstelle.
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Die Wiff Frauen- und Familienberatung ist eine Anlaufstelle im Bezirk. Die Pandemie hat die vorherrschenden Themen noch verstärkt.

VÖLKERMARKT. „Die Anfragen sind mehr geworden“, weiß Christiane Planteu-Sienčnik, die Leiterin der Wiff Frauen- und Familienberatungsstelle Völkermarkt. „Wir waren schon vor der Pandemie voll. Aber wir spüren, dass wir noch mehr Fälle abfedern können, weil wir derzeit sehr viel telefonisch machen. Wenn man mit einem Gespräch fertig ist, tätigt man den nächsten Rückruf. Uns ist wichtig, alle Anfragen einmal anzuhören und an die richtige Stelle weiterzuvermitteln.“

Erstgespräch anbieten

Das Wiff-Team möchte verhindern, dass sich die Wartezeit für ein Erstgespräch verlängert: „Wenn jemand länger als zwei Wochen auf ein Erstgespräch warten müsste, ist das unserer Meinung nach viel zu lang“, betont Planteu-Sienčnik. „Wir sind eine Anlaufstelle im Bezirk – das ist uns sehr wichtig!“ Weiterhin betreut wird auch der bereits bestehende Klientenstock. Trotz vermehrter Anfragen soll die Qualität nicht leiden. „Man muss den Menschen Zeit und Gehör geben, ihnen zeigen, dass sie wichtig sind, und wo sie Beratungs-, Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten finden.“

Themen haben sich verstärkt

Verändert haben sich die Themen durch die Pandemie nicht, so die Wiff-Leiterin – allerdings: „Was früher schon vordergründig war, hat sich verstärkt: Die Mehrfachbelastung bei Frauen und Familien“, erklärt Planteu-Sienčnik. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, z.B. durch Homeschooling und Homeoffice, und die existenzielle Angst. Jetzt sind noch viel mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen.“

Große Herausforderungen

Häufiger treten aber angespannte Konfliktsituationen in Familien auf: „Wir merken, dass sowohl Jugendliche und Kinder als auch Familien am Limit sind“, so Planteu-Sienčnik. „Jugendliche, die sich in diesem Alter ja eigentlich entwicklungspsychologisch ablösen müssen, können das jetzt nicht. Wenn man ständig nur zusammen ist, ist das einfach zu viel – dann steigt der Druck und es entstehen Konflikte.“ Hinzu kommt eine veränderte Rolle der Eltern: „Ich bin ja nicht nur Mama oder Papa mit all den dazugehörigen Themen, sondern muss mein Kind ständig anweisen, wie es lernen soll, oder muss dem Kind etwas beibringen – das sind auch neue zusätzliche Herausforderungen."

Bedarf an Psychotherapie

Mehr Anfragen und Bedarf gäbe es für das Psychotherapie-Angebot: „Wir haben unser Kontingent über die Österreichische Gesundheitskasse, das ist voll. Wir werden von der ÖGK aber auch von Ärzten und Krankenhäusern beschickt. Es ist ein wichtiges Angebot, weil wir in Völkermarkt nicht wirklich eine Nahversorgung mit Gruppenangeboten für Menschen, die aus einer Klinik entlassen werden, haben. In diesem Bereich könnten wir noch weit mehr machen“, so Planteu-Sienčnik.
Ansprechpartner für alle
Die Wiff pflegt auch eine gute Zusammenarbeit mit Schulen, Beratungslehrern und der Schulsozialarbeit. „Es freut uns sehr, dass wir im Bezirk ein Ansprechpartner sind: Für Kinder und Jugendliche ebenso wie für Frauen bis ins hohe Alter – für alle ist die Tür offen. Das wollen wir erhalten.“

Digitaler Austausch

Seit der Pandemie ist die Wiff-Elternbildungsreihe in den Kindergärten eingestellt. „Wir haben aber eine digitale Elterngruppe gegründet, die das Land Kärnten finanziert“, erklärt Planteu-Sienčnik. „Sie findet 14-tägig freitags am Vormittag statt, acht Module zu zwei Einheiten. Nach kurzen Inputs geht es vor allem um Austausch. Dieses Angebot wird stark gebraucht – oft ist es schon eine Entlastung zu hören, dass es uns im Grunde allen gleich geht.“ Die aktuelle Gruppe ist kürzlich gestartet, wenn die Module beendet sind, beginnt eine neue, dafür kann man sich schon anmelden. Das Thema Corona ist in den Beratungen präsent: "Das ist in Ordnung", sagt Planteu-Sienčnik. "Reden wir über dieses Thema, über die Ängste, die Sorgen und auch die Wut, die viele schon haben, damit muss man umgehen können."

Informationen & Online-Reihe

Informationen zum Angebot der Wiff Frauen- und Familienberatung Völkermarkt bekommt man unter Tel.: 0676/6943319 und www.wiff-vk.at
Im März gestaltet die Wiff Völkermarkt auch die Themen beim digitalen Elternangebot „Familienfreitag“ des Landes Kärnten, das jeden Freitag um 10 Uhr und um 20 Uhr stattfindet. Infos dazu gibt es unter www.ktn.gv.at/Themen-AZ/Gesellschaft

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