Leidenschaft für Landwirtschaft
"Bio war für uns von Anfang an klar"
Auf 1.000 Metern Seehöhe bewirtschaftet Familie Besser-Schuller biologisch den Lube Hof.
GROSSENEGG. „Wir haben das Tier zur Natur ausgesucht und wollen nicht das Tier an die Natur anpassen“, erklären Melchior Besser und Sabine Schuller ihre Entscheidung, die Rasse Krainer Steinschaf zu züchten. Die Familie bewirtschaftet im Nebenerwerb den Biobauernhof „Lube Hof“ auf rund 1.000 Metern Seehöhe in Großenegg am Haimburgerberg, Gemeinde Diex. Diese Rasse Krainer Steinschaf, die ursprünglich aus dem Dreiländereck Kärnten-Slowenien-Friaul stammt und gute Milch und wertvolles Fleisch liefert, „passt zur Höhenlage und kommt mit dem alpinen Futter bestens zurecht“, erklärt Besser.
Herzblut
Zimmermannmeister Melchior Besser ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und hat sich mit dem Lube Hof einen Traum erfüllt, Sabine Schuller ist ausgebildete Medien- und Drucktechnikerin und hat aus Interesse zusätzlich Landwirtschaft studiert. „Unsere Leidenschaft und unser Herzblut sind in der Landwirtschaft“, sagen die beiden. Das zeigt sich nicht nur im Umgang mit ihren Tieren, sondern auch im Tagesablauf mit Hof, Familie und Hauptberufen, Arbeitsbeginn um 4 Uhr in der Früh ist keine Seltenheit.
Familiensache
„Das geht nur mit guter Organisation“, erklärt Sabine. Und die Familie hilft zusammen. „Landwirtschaft ist ein Familienunternehmen“, ergänzt Melchior. Die Kinder wachsen mit den Tieren auf und helfen am Bauernhof mit.
Bio, logisch
„Es war für uns immer klar, dass wir nur biologisch bewirtschaften“, sagt Melchior. Bio-zertifiziert ist der Lube Hof seit 2016. Neben den Schafen besiedeln auch Puten, Masthühner und Bienen den Biohof. „Wir verwenden nur ganz wenig Kraftfutter“, erklärt Melchior. „Unser wertvollstes Futter sind die Milch der Mutterschafe und die kraftvollen Kräuter- und Blumenwiesen, die auch im Winter das Futter liefern. Das merkt man am Geschmack und am Geruch des Fleisches und, dass die Größe in der Pfanne erhalten bleibt.“
Stressfrei
Die stressfreie Schlachtung trägt ebenfalls zur Fleischqualität bei, wie Sabine erklärt. „Wir haben einen Partnerbetrieb, nur zehn Minuten von hier, der auf Schafe spezialisiert ist und in unserem Sinne arbeitet. So gibt es keine langen Fahrzeiten, keine Wartezeit und keinen Stress für die Tiere. Das ist uns sehr wichtig“, erläutert Sabine. Die Zeit spielt noch eine weitere große Rolle, wie Melchior ergänzt: „Wir geben den Lämmern viel Zeit – fast ein Jahr, um zu wachsen und artgerecht im Mutterverband zu leben. Zum Vergleich: In einer Intensivmast ist ein Lamm in drei Monaten fertig. So etwas wollen wir nicht.“
Vielfalt
"Wir bringen nur Produkte zu unseren Kunden, die uns selbst gut schmecken", lacht Sabine. Zu den Bioerzeugnissen vom Lube Hof gehören unter anderem Lamm-, Puten- und Hühnerfleisch, Suppeneinlagen vom Schaf, gefüllte Putenroller, Schafselcher mit Schweinsspeck, Trockenwürste und auch der Waldblütenhonig. Für die Selchwürste bekam Familie Besser-Schuller auch bereits die Silbermedaille bei der "Ab Hof"-Messe in Wieselburg verliehen.
"Echte" Landwirtschaft
Sabine Schuller und Melchior Besser ist es auch wichtig, mit ihren Kunden in Kontakt zu bleiben und teilt regelmäßig das Hofleben am Bio Lube Hof mit ihnen via Social-Media-Plattformen. "Wir zeigen dabei aber nicht nur die ,geschönte' Landwirtschaft mit schönen Bildern, sondern die Arbeit am Hof, wie sie ist – wir wollen echt sein", erklärt Sabine. Dafür bekommt die Familie auch sehr viele positive Rückmeldungen. "Viele Leute schauen regelmäßig auf unsere Seite, kommentieren die Bilder und geben uns Rückmeldungen, dass sie sich mit dem Hof dadurch auch verbunden fühlen", sagt Melchior Besser.
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