Wie man laut Wasserrettung Badeunfälle vermeidet
Einfach schwimmen

- Kurt Smolle und Markus Zinner sind beide mit Leib und Seele bei der Wasserrettung tätig.
- Foto: RegionalMedien
- hochgeladen von Stefanie Karl
Kurt Smolle von der ÖWR-Einsatzstelle Klopein sprach mit uns über die Sicherheit am und um das Wasser.
KLOPEINER SEE. Da ja leider erst vor kurzem zwei Badeunfälle mit tödlichem Ausgang im Bezirk passiert sind, sollte das noch einmal mehr Anlass dafür sein, sich wieder ins Bewusstsein zu rufen, wie man sicher seinen Badespaß genießen kann. "Bei dem Einsatz am Klopeinersee waren wir von der Wasserrettung von Anfang an voll involviert", erzählt Kurt Smolle.
Badeunfälle werden mehr
Allgemein ließe sich laut Smolle aber feststellen, dass die Zahl der Badeunfälle steigt. "Das passiert aus unterschiedlichen Gründen. Ältere Personen überanstrengen sich oft, jüngere Leute überschätzen sich oder sind manchmal betrunken im Wasser unterwegs. Das kann schnell gefährlich werden", erzählt Smolle. Markus Zinner, stellvertretender Einsatzstellenleiter der ÖWR-Einsatzstelle Klopein, ergänzt: "Es können auch immer weniger Leute schwimmen. Teilweise ist das der Pandemie geschuldet. Ein weiterer Punkt ist, dass wir in Unterkärnten kein Hallenbad haben und es im Winter schwierig wird, Schwimmkurse abzuhalten. Das trägt zusätzlich dazu bei, dass öfters Badeunfälle passieren."
Sicherheit geht vor
Da aufgrund der Pandemie weniger Schwimmkurse stattfinden konnten, können auch weniger Kinder schwimmen. Gerade die sind jedoch gefährdet. "Kinder haben viel weniger Angst als Erwachsene. Sie klettern auf einen Springturm und köpfeln dann ins Wasser ohne zu wissen, wie tief es unter dem Sprungbrett wirklich ist. Oder auch kleine Kinder mit Schwimmflügeln springen oft runter. Wenn sie vor Freude dann die Arme in die Luft werfen kann es passieren, dass beim Eintauchen die Schwimmhilfen verloren gehen und das Kind könnte dann ertrinken. Noch dazu kommt, dass Kinder fast lautlos ertrinken", meint Smolle.
Vorbeugen statt trauern
Kurt Smolle und Markus Zinner haben einige Tipps für alle Wasserratten, um beim Plantschen auch sicher zu sein: "Der erste Punkt wäre, immer geeignete Schwimmhilfen zu verwenden. Wenn man am See unterwegs ist, sollte man als Schwimmer eine Boje mitnehmen, das erhöht die Sichtbarkeit und man kann auch anderen helfen. Gerade bei der sommerlichen Hitze ist es wichtig, nach dem Sonnenbaden nicht sofort ins Wasser zu springen, sondern sich vorher abzuduschen, um das Herz-Kreislauf-System zu schonen", meint Smolle.
Keine falsche Scham
"Viele Erwachsene schämen sich, wenn sie nicht schwimmen können und glauben, Schwimmkurse sind nur für Kinder. Das stimmt aber nicht, es gibt für jedes Alter Schwimmkurse. Wenn Eltern schwimmen können, werden sie öfter auch ihren Kindern das Schwimmen beibringen und mit ihnen Baden gehen. Da braucht man sich nicht zu schämen, jeder kann Schwimmen lernen", führt Smolle aus. Zinner stimmt dem zu und meint: "Wir haben das Motto: 'Jedem Nichtschwimmer ein Schwimmer, jedem Schwimmer ein Rettungsschwimmer.' Damit wollen wir erreichen, dass mehr Leute Rettungsschwimmer werden, aber hauptsächlich geht es uns darum, dass die Menschen aufgeklärt werden, wie man sich am und um das Wasser verhält. So kann man ohne Angst aber mit Hirn Spaß am wunderschönen Element Wasser haben." Die Kurse der ÖWR-Einsatzstelle Klopein finden laufend statt, es werden auch Kurse für Polizei und Feuerwehr angeboten. Wer die Ausbildung zum Rettungsschwimmer machen möchte, kann sich unter www.oewr-klopein.at genauer informieren.
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