Gamsräude macht Jägern Sorgen
GALLIZIEN. 125 Delegierte von Jagdgesellschaften und Jagdaufsichtsorgane aus dem Bezirk trafen sich vergangene Woche zum Bezirksjägertag im GH Zenkl in Gallizien.
Insgesamt gibt es im Bezirk Völkermarkt 1.100 Jäger, davon sind bereits 130 Frauen.
Positive Bilanz
Die Bilanz des Vorjahres fällt grundsätzlich positiv aus. "Den Abschussplan beim Rehwild haben wir erfüllt. Leider sind wir aber auch beim Straßenfallwild in Kärnten noch immer auf Platz eins", erklärt Bezirksjägermeister Franz Koschuttnigg.
Auch beim Rotwild auf der Saualm und in Eisenkappel wurde die Bilanz erfüllt: "Nur in den Randgebieten in Gallizien und auf der Petzen müssen wir noch etwas aufholen."
Beim Schwarzwild gab es im Vorjahr 150 Abschüsse: "Was der heurige Winter bringen wird, werden wir erst sehen."
Gamsräude tritt wieder auf
Sorgen macht dem Bezirksjägermeister die Gamsräude, die im Obirgebiet und in Ebriach und Trögern wieder aufgetreten ist. "14 Gämsen haben wir in diesen Gebieten bereits verendet gefunden bzw. haben erkrankte Tiere geschossen." Die Erkrankung tritt in Zyklen auf, die Gründe dafür können unter anderem Stress oder Überpopulation der Tiere sein. "Der letzte Zyklus im Bezirk trat 2008/09 auf. Warum es jetzt wieder zu Erkrankungen kommt, kann man aber nicht genau sagen", ergänzt Koschuttnigg. Die Gamsräude zieht sich von Eisenkappel über die Karawanken bis nach Hermagor und tritt an manchen Orten stärker, an manchen schwächer auf. "Auf der Petzen hatten wir noch nie einen Fall von Gamsräude", so der Bezirksjägermeister.
Flächen für Niederwild
Auf dem Öko-Sektor hat sich in Sachen Biodiversitätsflächen 2015 viel getan. "Wir haben Bauern ein spezielles Saatgut aus einer Kräuter- und Blühmischung gegeben, das auf einer Fläche von 36 Hektar im Bezirk ausgesät wurde", erklärt Koschuttnigg. In ganz Kärnten wurde das aus 30 verschiedenen Komponenten bestehende Saatgut auf 120 Hektar ausgesät. Zum Vergleich: Standard-Saatgut besteht aus rund drei verschiedenen Komponenten. Durch die Sortenvielfalt bietet es Nahrung für die Biene und das Niederwild.
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