Gleiche Chancen für alle Kinder im Bezirk
Pilotprojekt startet im Herbst mit zwei Inklusionsklassen in Kühnsdorf.
Ab Herbst gibt es ein völlig neues Bildungsangebot für Kinder mit Beeinträchtigungen im Bezirk Völkermarkt.
In diesem Pilotprojekt wird je eine Inklusionsklasse an die Volks- und Hauptschule in Kühnsdorf angeschlossen. Insgesamt werden zwölf Schüler in den zwei Kleinklassen unterrichtet werden (sechs Volks- und sechs Hauptschüler).
„Damit erfüllen wir das Chancengleichheitsgesetz, das besagt, dass jedes Kind ein Recht darauf hat, vor Ort beschult zu werden“, erklärt Landesrat Christian Ragger, „auch die nötigen Therapien, wie Ergo-, Logo- und Physiotherapie werden dezentralisiert.“
Hoher Assistenzbedarf
Landesschulinspektorin Dagmar Zöhrer lobte das Projekt bei der Pressekonferenz: „Integration gibt es bereits seit 20 Jahren. An der Inklusion ist neu, dass auch Kinder mit einem sehr hohen Assistenzbedarf betreut werden können.“
Zöhrer arbeitete mit Kühnsdorfer Schülern an einem Workshop zum Thema Behinderung. „Die Ergebnisse waren großartig. Die gesellschaftspolitische Akzeptanz ist enorm wichtig“, so Zöhrer.
Kleine Klassen
Auch der Wunsch der Eltern nach kleinen Klassen wird berücksichtigt. „Früher hatten Eltern von beeinträchtigten Kindern nur die Wahl zwischen einer Normal- oder einer Sonderschule“, erklärt die Landesschulinspektorin, „heute können sie zwischen kleinen und großen Klassen für ihre Kinder wählen.“
Bezirkshauptmann Gert Klösch lobte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Stellen. „Das Aufeinanderzugehen ist der richtige Weg in die Zukunft“, sagt Klösch. Damit der Bezirk Völkermarkt in Zukunft ausreichend Kapazität hat, alle Kinder mit hohem Assistenzbedarf optimal zu versorgen, wird es dieses Angebot auch demnächst an der Volks- und Hauptschule in Völkermarkt geben.
Beim Willkommensfest in Kühnsdorf sangen und malten die Kinder vor rund 400 begeisterten Gästen.
ZUR SACHE:
Inklusion: Österreich hat 2008 die UN-Konvention über die Rechte von behinderten Menschen unterschrieben und sich damit verpflichtet, kein Kind aufgrund seiner Behinderung vom Unterricht auszuschließen.
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