"Kammermusik ist kein Elfenbeinturm"

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WOCHE: Sie sind als Gitarrenvirtuose bekannt und haben bereits mehrere Alben veröffentlicht. Müssen Sie noch täglich üben?
GREGORIC: Natürlich. Jeden Vormittag übe ich neue Stücke und das, was für Konzerte gebraucht wird.
WOCHE: Haben Sie schon immer gewusst, dass Sie Musiker werden wollen?
GREGORIC: Mit cirka zwölf Jahren wusste ich, dass ich etwas mit Musik machen will. Dann schaffte ich die Aufnahmsprüfung für das Gitarrenstudium in Graz. Da war mein Weg klar.
WOCHE: Welche Musik hören Sie privat?
GREGORIC: Ich höre nicht viel Musik. Das Radio läuft bei mir eher nicht, wenn, dann das Mittagsjournal. Wenn man täglich mit Musik zu tun hat, hat man es dazwischen gerne ruhig. Aber wenn ich Musik höre, dann geht das Spektrum weit über die Kammermusik hinaus.
WOCHE: Stichwort Kammermusik: Sie leiten "Sonus", die internationale Musikwerkstatt mit Schwerpunkt Kammermusik in Feistritz. Ist diese Art von Musik nicht sehr speziell?
GREGORIC: Das Hauptaugenmerk der Musikwerkstatt liegt auf dem Kontakt der Teilnehmer zur Kammermusik ab einem Alter von cirka zehn Jahren und darauf, möglichst früh gemeinsam zu musizieren. Kammermusik soll kein Elfenbeinturm sein und ist auch auf keinen kleinen elitären Kreis beschränkt.
WOCHE: Haben Sie selbst noch Lampenfieber vor Ihren Auftritten?
GREGORIC: Eine gewisse Anspannung ist immer da. Auftritte werden nie zur Routine.
WOCHE: Wo möchten Sie noch auftreten?
GREGORIC: Ich habe bereits in ganz Europa gespielt. Die Ambitionen für mehr sind da, aber es muss sich eben ergeben. Ich wäre nicht abgeneigt, an allen ersten Adressen zu spielen. Es ist jedoch als Konzertgitarrist nicht so einfach, Konzerte zu bekommen, denn die Gitarre ist kein Orchesterinstrument. Dennoch darf ich nicht klagen. Aber nur von Konzerten zu leben wird immer schwieriger. Das war aber nie meine Ambition. Ich unterrichte auch sehr gerne. Meine eigene Gitarrenschule ist fast fertig. Sie soll bald verlegt werden.
WOCHE: Die wirtschaftliche Situation allgemein wird auch immer schwieriger.
GREGORIC: In Österreich geht es uns doch verdammt gut. Trotz allem brauchen wir nicht jammern. Aber es wird natürlich auch viel verlangt von uns, sonst steht man schnell am Rand. Musik und Kunst zeichnen uns aus und heben uns von anderen Lebewesen ab. Wir müssen schauen, wie man Kunst mit dem jetzigen sozialen Umfeld in Einklang bringen kann.
WOCHE: Ihr Wunsch für die Zukunft?
GREGORIC: Dass ich nach drei Jahren endlich einen Termin beim Kulturreferenten bekomme.

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