Ramsar rückt ins Licht
Arbeitsgruppe will Ramsar vermehrt ins Licht der Öffentlichkeit rücken.
EBERNDORF (sj). Das bekannte Sablatnigmoor in der Marktgemeinde Eberndorf ist Naturschutz-, Europaschutz- und Natura-2000-Gebiet. Diese Namen sind vielen ein Begriff, doch seit 1992 ist das Sablatnigmoor außerdem das einzige Ramsar-Gebiet im Bezirk Völkermarkt. Was sich dahinter genau verbirgt, ist schon weniger bekannt. Diesen Umstand will Klaus Krainer von der Arge Naturschutz Klagenfurt und Mitglied des nationalen österreichischen Ramsarkomitees ändern. Er gründete heuer eine Arbeitsgruppe, die Ramsar verstärkt ins Licht der Öffentlichkeit rücken soll. Aus dem Bezirk Völkermarkt ist der Eberndorfer Vizebürgermeister und Obmann des Naturschutzvereines Sablatnigmoor, Matthias Burtscher, ehrenamtlich dabei.
"Ramsar ist viel mehr"
"In der Vergangenheit wurde der Fokus auf Feuchtgebiete gelegt. So wurde, wenn überhaupt ein Begriff, mit Ramsar meist ein Moor verbunden", erklärt Burtscher. Doch Ramsar ist viel mehr: "Es könnte zum Beispiel auch ein Wasserschon- oder Wasserschutzgebiet, eine Quelle mit umliegender Landschaft oder ein unterirdischer See zum Ramsar-Gebiet erklärt werden." Dafür gilt es jedoch, einige Richtlinien zu erfüllen. So müssen zum Beispiel Pflanzen und Tiere vorkommen, deren Erhaltung für die biologische Vielfalt von Bedeutung ist.
Rahmen schaffen
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe sind außerdem dabei, Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Ramsar-Gebieten jenen Stellenwert verleihen sollen, der ihnen zusteht. Weiters wird an Leitlinien gearbeitet, wie diese Gebiete in Zukunft gemanagt werden sollen und wie die Finanzierung geregelt werden kann.
Zur Sache:
• Die Ramsar-Konvention wurde 1971 im Iran beschlossen und stellt heute das wichtigste internationale Abkommen zum Schutz von Feuchtgebieten dar.
• Ihr Auftrag ist der Schutz von Feuchtgebieten durch nationale Aktionen und internationale Zusammenarbeit als Beitrag zur Erreichung einer global nachhaltigen Entwicklung.
• In Österreich gibt es aktuell 23 Ramsargebiete, fünf davon befinden sich in Kärnten (Autertal/St. Lorenzener Hochtal, Hörfeldmoor, Moor- und Seenlandschaft Keutschach-Schiefling, Sablatnigmoor und Obere Drau)
• Die Ramsar-Konvention unterscheidet mehrere Feuchtgebietstypen. In Österreich relevant sind Flussmündungen, Überschwemmungsgebiete, Auen, Bäche und Flüsse, seichte Gewässer uvm.
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