Schallplatten sind seine große Leidenschaft
Erwin Scheriau aus Moos ist mit Musik aufgewachsen. Seine Eltern führten ein Gasthaus in Hof bei Bleiburg. Wie es in den 1950ern üblich war, gab es in dem Gasthaus natürlich auch eine Musikbox mit Single-Schallplatten. Diese Platten hatten es Scheriau besonders angetan. "Jedes mal, wenn die Platten gewechselt wurden, weil neue Lieder herauskamen, habe ich die alten behalten", erklärt Scheriau.
So kamen im Laufe der Jahre über 5000 Schallplatten zusammen, die heute fein säuberlich in Scheriaus Büro im Stefanhof in Moos aufbewahrt werden.
"Früher gab es in Klagenfurt ein Geschäft namens ,Forum', hier haben wir immer Schallplatten gekauft", erinnert sich der Mooser.
Mitte der 1960er Jahre zog er mit seinen Eltern auf den Stefanhof. Sie führten im Erdgeschoss ein Gasthaus und Erwin Scheriau eröffnete 1967 im ersten Stock die "Blue Light Bar", wo er selbst Platten auflegte und seinem zweiten Hobby fröhnen konnte: der Lichttechnik. "Meine Bar war damals ein Hit, weil durch das Licht weiße Kleidung im Dunkeln leuchtete", erzählt Scheriau, "in den 1970ern habe ich dann meine erste Lichtorgel selbst gebastelt, die im Takt zur Musik geblinkt hat."
Zu dieser Zeit war der Stefanhof eine richtige Institution - wer "in" sein wollte, traf sich am Wochenende dort. Mitte der 1980er Jahre wurde auch Radio Kärnten auf den Schallplattensammler aufmerksam und brachte einen Bericht über ihn.
Seit damals hat sich in der Musiktechnik viel getan, doch im Stefanhof herrscht nach wie vor nostalgisches Flair. So steht im Gastzimmer, wo Erwin Scheriau noch jeden Tag hinter der Theke arbeitet, eine Musikbox.
Die Disco ist seit einem kürzlich erfolgten Umbau zweigeteilt: im vorderen Bereich wird rockige Musik für die Jugend gespielt. Im hinteren Bereich gibt es Tanzmusik und ab und zu sitzt auch noch Scheriau selbst hinter dem Mischpult. "Jetzt läuft zwar alles über den Computer, aber von meinen Schallplatten könnte ich mich trotzdem nie trennen", sagt der Wirt.
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