Widerstand gegen Kompostieranlage
EBERNDORF. Gegen eine in der Ortschaft Hart geplante Kompostieranlage für Grünschnitt regt sich Widerstand der Anrainer. Die Kompostieranlage ist Teil eines EU-Leaderprojektes zur Einsparung und Bindung von CO2 im Boden.
"Wir haben aus den Medien erfahren, dass bei uns eine Kompostieranlage für Wegrandgrünschnitt entstehen soll", ist Anton Koberer, Sprecher der Bürgerinitiative Hart, empört, "wir befürchten stark, dass es dadurch zu einer starken Geruchsbelästigung und Lärm durch mehr Verkehr im Ort kommen wird." Koberer hat bereits über 70 Unterschriften gegen die Kompostieranlage gesammelt.
Projektberater Robert Unglaub klärt auf: "Es handelt sich dabei um ein Pilotprojekt und eine Versuchsanlage in der Größenordnung von 300 Kubikmetern. Das ist jene Menge, die jeder Landwirt selbst am Wegrand kompostieren darf." Laut Unglaub werden ausschließlich Strauch- und Grünschnitt überwacht kompostiert: "Maximal zu Beginn kann beim Wenden des Grünschnitts geringer Geruch entstehen. Ansonsten kann ich eine Geruchsbelästigung ausschließen."
Auch zu mehr Verkehr soll es nicht kommen, da der Grünschnitt im Bauhof der Gemeinde gesammelt werden soll. "Es ist nicht Ziel eines Projektes zur Bindung von CO2, dass jeder selbst mit seinem Grünschnitt nach Hart fährt", erklärt Peter Plaimer von der Projektentwicklung, "das wurde bereits im Vorfeld definiert."
Bürgermeister Gottfried Wedenig will noch vor dem Jahreswechsel eine Bürgerinformation abhalten: "Da es in der Gemeinde viele Anfragen gibt, wohin die Bürger ihren Grünschnitt bringen sollen, dachten wir bei dieser Idee an ein positives Echo. Wir werden die Bürger aus Hart und Umgebung einladen und aufklären." Laut Unglaub gibt es noch ein Genehmigungsverfahren, dann könnte 2015 mit dem ersten Grünschnitt die Versuchsanlage in Betrieb gehen.
Anton Koberer befürchtet jedoch, dass es nicht bei einer kleinen Versuchsanlage bleiben wird: "Wir Anrainer haben Angst, dass sie mit der Zeit immer größer wird. Wir befürworten Umweltprojekte, aber wir wollen diese Kompostieranlage nicht vor unseren Haustüren haben."
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