Rudern
"Mit frechem Rudern zum großen Erfolg"
Die Ruder-Silbermedaillen-Gewinnerin Magdalena Lobnig stellte sich dem WOCHE-Interview.
VÖLKERMARKT. Die Ruder-EM-Silbermedaillen-Gewinnerin Magdalena Lobnig spricht im WOCHE-Interview über ihr Sportlerleben.
WOCHE: Herzliche Gratulation zur Silbermedaille. Ihre Sammlung von Medaillen hat sich vergrößert.
MAGDALENA LOBNIG: Danke für die Glückwünsche. Es ist meine zehnte Medaille bei Großveranstaltungen.
Gibt es einen bestimmten Platz für Ihre Lieblingsmedaillen?
Ja, die sind in einer Vitrine. Alle anderen Medaillen, es sind sehr viele, die habe ich ehrlich gesagt in einen Karton gelegt.
Was fehlt, ist eine Olympiamedaille.
Die habe ich für das Jahr 2021 in Japan im Fokus. Darauf arbeite ich in den nächsten Monaten hin.
Wie schaffen Sie es über so viele Jahre Weltspitze zu sein?
Ganz einfach, nie aufhören zu trainieren. Und immer zu versuchen, sich zu entwickeln und neue Sachen zu probieren. Ein gutes Team um sich zu haben, das sich auch traut, immer neue Sachen zu probieren. Ganz wichtig ist es, immer Bestätigungen zu haben, und das sind die Erfolge. Ohne Erfolge ist es ganz schwer, an der Spitze zu bleiben.
Wie sieht es für die Olympiade in Japan 2021 aus?
Dafür bin ich bereits qualifiziert. In Blickrichtung Olympiade war es für mich sehr wichtig, dass ich bei der EM gut abgeschnitten habe.
Wer sind die großen Weggefährten zum Erfolg?
In erster Linie die Familie, die mich bei Laune hält. Wenn die nicht hinter mir steht und schaut, dass in meiner Wohnung alles passt, dann wird es schwierig. Und natürlich das Trainerteam und der österreichische Ruderverband, die haben mich heuer sehr gut unterstützt. Wenn die Trainer nicht motiviert sind, bin ich es auch nicht. Ganz wichtig für mich ist meine Schwester Katharina, sie ist meine Trainingspartnerin.
Wie schottet man sich vor dem Rennen ab?
Vor dem Rennen bin ich ruhig und fokussiert. Das gelingt mir mit viel Erfahrung und Routine und verschafft mir vor jedem Rennen die nötige Sicherheit.
Wie schwierig war es in Zeiten der Covid-Pandemie, sich vorzubereiten?
War schon sehr schwer, ich war viel zu Hause und auf dem Ergometer. In einer Halle in der Firma meines Vaters habe ich die idealen Plätze für meine TechnoGym Trainingsgeräte vorgefunden.
Welche Ziele gibt es für die nächste Zeit?
Ganz wichtig sind für mich die Zwischenziele. Wie die drei Fisa-World-Rowing-Cup-Rennen und die Europameisterschaft auf dem Lago die Varese in Italien. Mittelfristig ist eine neue Bestzeit am Ruder-Ergometer geplant. Ich will unter 6:40 Minuten fahren und einen neuen österreichischen Rekord aufstellen. Den Speed werde ich dann zu den Olympischen Spielen nach Japan mitnehmen. Und danach kommen die Weltmeisterschaften.
2021 wird ein ereignisreiches Jahr, wie viele Stockerlplätze sind geplant?
Ich will immer auf dem Stockerl stehen. Ich werde auch bei der Olympiade so frech wie möglich rudern, um zum Erfolg zu kommen. Was zählt, ist der unbedingte Wille.
Die Medaillenbilanz
Weltmeisterschaften: zweimal Bronze im Einer, jeweils 2017 und 2018
Europameisterschaften: einmal Gold (2016) und dreimal Silber (2013, 2018 und 2020), jeweils im Einer
U23-Weltmeisterschaften: einmal Gold (2012) und einmal Bronze (2011) im Doppelzweier
Junioren-WM: einmal Silber (2008) und Bronze (2006) im Doppelzweier
Nicht berücksichtigt sind die zahlreichen nationalen Titel und Weltcup-Siege.
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