Landwirtschaft
Ein schwieriges Jahr für Kartoffelbauern

- "Repica"-Bauern Daniela Pečnik, Marian Tomažej, Elisabeth und Friedrich Flödl (von links) und Obfrau Doris-Grit Schwarz vom Verein Lebensraum Petzenland-Peca (sitzend)
- Foto: MeinBezirk.at
- hochgeladen von Petra Lammer
Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft vor Herausforderungen. Ernteeinbußen gibt es heuer auch bei den Kartoffelbauern.
FEISTRITZ OB BLEIBURG, TRAUNDORF. "Die Witterung lässt sich nicht beeinflussen", betonen Doris-Grit Schwarz, Obfrau des Vereins "Lebensraum Petzenland-Peca", und die "Repica"-Bauern Daniela Pečnik und Marian Tomažej vom „Saat & Tat“ Naturhof in Traundorf sowie Elisabeth und Friedrich Flödl vom Biobauernhof Flödl in St. Michael ob Bleiburg. Und: "Der Klimawandel stellt eine große Herausforderung für die Landwirtschaft dar."
Heiß und trocken
"Im Frühjahr war es im Mai zu nass und zu kalt und der Juni war viel zu trocken und mit einer Rekordhitze über 30 Grad. Diese Kombination von Hitze und Trockenheit im Hauptwachstumszeitraum, in dem die weitere Entwicklung der Pflanzen und der Ertrag festgelegt werden, war katastrophal", lautet das Fazit. "Der fehlende Regen im Juni konnte danach nicht aufgeholt werden."
Durch den Regen dann im Juli konnte sich das Gras wieder erholen, das als Futter für die Tiere benötigt wird. Aber Daniela Pečnik gibt zu bedenken: "Sobald die Leute das Grün sehen, denken sie, es passt wieder alles – aber nicht für die Landwirtschaft, denn in der Erde ist alles trocken." Die Biobäuerin hat Anfang August Kartoffel-Raritäten geerntet: "Ich habe sie sauber aus dem Boden gezogen, es war keine Erde dran – so trocken ist der Boden."
Ernte betroffen
Besonders getroffen hat es die Ernte der Frühkartoffeln – Friedrich Flödl erklärt: "Frühkartoffel haben nur eine gewisse Wachstumszeit, also eine gewisse Lebensdauer, von 90 bis 100 Tagen und dann werden sie braun und sterben ab. Das ist heuer passiert. Spätkartoffel haben bis zu 130/140 Tage – hier gibt es auch Ertragsausfälle, aber nicht so viel." Die erfahrenen Biobauern wissen: "Es ist alles unsicherer geworden und die Zeiten haben sich verschoben: früherer Anbau und frühere Ernte." Ein Bewässern der Felder in der Hitzephase war nicht möglich: "Ein zu hoher Temperaturunterschied, den hätten die Pflanzen nicht ausgehalten, und die Flächen sind zu groß – einen Garten kann man leichter bewässern."
Große Beliebtheit
"Jede vierte Kartoffel in Österreich ist schon eine Bio-Kartoffel. In unserem Bezirk sind in der Gemeinde Feistritz mit einer Fläche von über drei Hektar – und alles in bio – die größten Kartoffelbauern. In der Gemeinde Globasnitz gibt es 1,2 Hektar und davon ist über ein Hektar bio und in der Gemeinde St. Kanzian fast zwei Hektar in bio", weiß Doris-Grit Schwarz. Sie war lange bei der Landwirtwirtschaftskammer tätig und ist Referentin für das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI). Vom Verein "Lebensraum Petzenland-Peca" wurde das jährliche "Repica"-Fest in St. Michael ob Bleiburg ins Leben gerufen (heuer am 5. Oktober), das die Kartoffel in den Mittelpunkt stellt. "Mit Kartoffeln kann man sehr viel machen, vor allem auch in der regionalen Küche. Das rückt wieder stärker ins Bewusstsein."
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.