Bernhard Reiter
„Regionalität ist Vertrauenskauf“
Zadruga modernisiert die Märkte, hebt den regionalen sowie den digitalen Schwerpunkt weiter hervor – mit dem Gedanken an Kunden und Mitarbeiter. Geschäftsführer Bernhard Reiter über verschiedene Facetten der Regionalität.
"Regionalität geht für uns weit darüber hinaus, nur regionale Produkte anzubieten. Es heißt ,leben im Einklang mit der Region‘“, sagt Bernhard Reiter, Geschäftsführer der Zadruga Market GmbH. Die eine Seite ist die Zusammenarbeit mit regionalen Lieferanten: „Wir machen das, was wir am besten können: verkaufen. Unsere Lieferanten machen das, was sie am besten können: tolle Produkte herstellen.“
Im Einklang
In weiterer Folge bedeutet für Reiter Regionalität auch, „dass man etwas zurückgibt, indem man viel mit Kultur und mit Vereinen kooperiert und sie unterstützt“, führt Reiter aus und geht noch einen Schritt weiter: „Für uns heißt es auch, dass wir Regionalität in Südkärnten im Einklang mit der Natur leben, dass wir versuchen, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.“
Eigener Sonnenstrom
Hier setzt die Zadruga einen Schritt durch die Ausstattung von Filialen mit Photovoltaikanlagen: „Im Herbst werden wir das in den ersten zwei Filialen in Bleiburg und Bad Eisenkappel umsetzen“, erklärt Reiter. „Wir möchten unseren eigenen Strom gewinnen und auch speichern. Wir stellen auch unsere Stapler von Diesel auf Akku um und nutzen unseren eigenen Strom, um die Stapler zu laden. Das ist wieder ein kleiner Schritt, der zur Regionalität dazugehört.“
Bauernmärkte
Weitere Investitionen tätigt die Zadruga in den Marktumbau: „Regionalität ist unsere DNA – das ist unser Leitgedanke. In allen unseren Spar-Märkten werden wir Bauernmärkte einbauen“, sagt Reiter. Ziel sei sowohl das Einkaufserlebnis für die Kunden als auch die Wertschätzung für die regionalen Produkte zu verstärken. Den Bleiburger Spar-Zadruga-Markt betritt man direkt mit dem Obst- und Gemüsebereich. „Gleich nach diesem Frischebereich wird man dann in einen Bauernmarkt kommen: mit sehr viel Holz, Scheunentor und Naturbildern – und da werden alle unsere regionalen Produkte aus der Region Kärnten und auch aus der Alpen-Adria-Region konzentriert auf einem Platz zu finden sein“, erklärt Reiter das Konzept. „Wir werden unseren besten Platz genau diesem Thema schenken – optisch schön gemacht, modern gestaltet, aber regional. Unser regionales Sortiment ist in den letzten Jahren stark gewachsen und wächst weiter, derzeit sind die Produkte überall verteilt – künftig wird es in neuer Dichte präsentiert. Das Bauernmarkt-Konzept will die Zadruga heuer noch in den Märkten in Bleiburg und Köttmannsdorf umsetzen, 2022 soll Bad Eisenkappel folgen.
Globasnitz und Eberndorf
Modernisiert wird auch der Zadruga-Markt in Globasnitz: „Es ist ein kleiner, aber emotional für die Region sehr wichtiger Markt. Wir werden investieren, gemeinsam mit dem Eigentümer den Markt modernisieren und die Fläche vergrößern“, sagt Reiter. „Ich hoffe, dass wir im Frühjahr bzw. Mitte nächsten Jahres eröffnen können.“ Der nächste Schritt im Jahr 2022 ist dann der Umbau der Filiale in Eberndorf: „Wir freuen uns extrem über die tolle Entwicklung, die wir derzeit in Eberndorf haben. Es gelingt uns sehr gut, uns hier als Kompetenzzentrum für Akkutechnologie im Bereich Werkzeuge zu positionieren. Das liegt vor allem auch an den Mitarbeitern, die mit einer großen Begeisterung die neuen Ideen umsetzen.“
Digital im Geschäft
Ziel ist es, den stationären Handel mit der digitalen Welt zu verbinden: „Wir wollen digitale Vergleichszonen schaffen. Die Kunden sollen alles ausprobieren, Geräte gegeneinander testen können – in Kombination mit professioneller Beratung“, erklärt Reiter. Das neue digitale Konzept wurde im Bleiburger Zadruga zum Teil umgesetzt und ausprobiert, in Eberndorf soll es noch weitergehen. „Dazu müssen wir beim Gebäude nachrüsten – in den letzten 30 Jahren ist in der Filiale nichts mehr investiert worden, jede Nutzungsdauer geht einmal zu Ende.“ Das Geschäft in Eberndorf wird runderneuert vom neuen Flächenkonzept bis zu Prozessoptimierungen im Hintergrund.
Attraktiv für Mitarbeiter
Zadruga setzt nicht nur darauf, für Kunden attraktiv zu sein, sondern auch für die Mitarbeiter: „Das ist das Elementare, um junge, motivierte, begeisterte Mitarbeiter zu bekommen“, weiß der Geschäftsführer. „Mitarbeiter erwarten sich heute, in einer modernen Struktur zu arbeiten und nicht in einem Museum. Wir sehen auch, dass wir mit unseren neuen Ideen im Vertrieb tollen Zuspruch bei jungen Mitarbeitern und Lehrlingen haben. Derzeit bilden wir elf Lehrlinge aus, vor vier Jahren hatten wir drei.“
Gemeinsame Sprachen
Eine Selbstverständlichkeit ist für die Zadruga die Zweisprachigkeit des Unternehmens, wie Reiter hervorhebt: „Das ist ebenfalls unsere DNA. Wir legen Wert darauf, unseren Kunden die Zweisprachigkeit zu bieten und der Kunde sucht sich aus, wie er mit uns kommunizieren möchte. Ich nehme wahr, dass es jetzt ein größeres Selbstverständnis gibt, dass das Slowenische dazugehört und charmant ist, als es noch vor einigen Jahren der Fall war“, sagt Reiter. „Ich finde, es ist eine tolle Entwicklung, dass man ein wertschätzendes Miteinander gefunden hat. Ich bin auch sehr stolz, dass es uns sehr gut gelingt und dass wir auch aus der nichtslowenischen Volksgruppe Kundenzuwächse haben.“
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