Panamericana: "Ohne das Bittere ist das Süße nicht so süß"

Helmut Pucher in der Atacama-Wüste
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VÖLKERMARKT. Was der Mittertrixner Helmut Pucher (33) in den vergangenen beiden Jahren erlebt hat, lässt sich kaum in einen Zeitungsartikel verpacken. Zu viele tief prägende Erlebnisse, Emotionen, Hochs und Tiefs hat er durchgemacht und überstanden. Im Jänner 2016 startete er nämlich einen wahren Höllenritt. Er absolvierte das berühmte „Pan American Rouleur“, 30.000 km von Feuerland nach Alaska - auf dem Fahrrad.

Wüstensand und Berge

Sein Weg führte ihn in Südamerika über die „Ruta 40“, durch die Atacama-Wüste und in die Höhen Perus, wo er in 4.000 m Seehöhe radelte. „Ich kann absolut unterschreiben, dass man sich in der Wüste selbst findet“, sagt Pucher rückblickend, „Man fährt hinein und irgendwann wieder heraus. Was dazwischen passiert, liegt allein in deinen Händen.“
In den Anden Perus kämpfte Pucher mit seiner Kondidtion: „In dieser Höhe mit zusätzlich wenig Schlaf hat man ein ständiges Gefühl des Versagens. Schon am Start verlassen dich die Kräfte.“

Gefährliches Honduras

Besonders prägend für den Mittertrixner waren die vier Monate Aufenthalt in Honduras, einem der gefährlichsten Länder der Welt. Er unterrichtete dort Englisch in einem Waisenhaus. „Das war die härteste Zeit. Schon die Kinder gehören zu kriminellen Banden. Recht und Ordnung gibt es nicht, man muss immer hellwach sein“, so Pucher.
Wegen der hohen Kriminalitätsrate ist gerade für Fremde ein Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht möglich. Doch auch Taxifahrer kooperieren mit Banden und bringen fremde Fahrgäste, die nicht ortskundig sind, statt der gewünschten Adresse oft in eine finstere Seitenstraße, wo sie ausgeraubt werden. Einmal blieb Pucher bei einer Kreuzung nur der Sprung aus einem solchen Taxi, um sich zu retten: „Ich kannte mich schon aus in der Stadt und habe gemerkt, dass der Fahrer eine andere Route genommen hat.“
Doch gerade in Honduras ergaben sich für Pucher auch besonders intensive Freundschaften und sogar ein Auftritt in einer TV-Sportsendung, für die er interviewt wurde.
Nach dem Aufenthalt in Honduras führte Puchers Weg ihn weiter nach Guatemala und Mexiko, wo fast jede Privatperson auch im ländlichen Bereich Waffen mit sich führt. Für den Kärntner ein befremdlicher Anblick.

Herausforderung USA

In den USA angelangt, stand Pucher vor gleich mehreren Herausforderungen: „An die westlich zivilisierte Welt musste ich mich erst wieder gewöhnen. In Südamerika sind die Menschen viel lockerer. Zudem hatte davor ein Jahr lang nur spanisch gesprochen.“ Außerdem musste er in drei Monaten die USA durchradelt haben, da das Visum auf diesen Zeitraum begrenzt war und vor September musste er in Alaska sein, da sonst ein Radeln im arktischen Winter unmöglich geworden wäre.

Ziel erreicht

Waren es in Südamerika kriminelle Banden, gefährliche Großststädte und Slums, denen Pucher ausweichen musste, so waren es in den USA und Kanada Waldbrände und Bären, die ihn auf die Probe stellten. Die letzten paar hundert Kilometer in Alaska kämpfte Pucher in seinem Zelt gegen Erfrierungen bei nächtlichen Minusgraden im August. Doch schließlich war das Ziel erreicht: Das arktische Meer. „Das Ankommen war das größte Ereignis. Ich war aber auch froh, dass es vorbei ist“, so Pucher.

Vorträge

Über seine mannigfaltigen Erlebnisse berichtet Pucher im November im Rahmen von Vorträgen in Kärnten (alle beginnen um 19:30 Uhr):

3. November: Warmbaderhof Villach
8. November: Kuss Wolfsberg
10. November: Wirtschaftskammer Klagenfurt, Festsaal
24. November: Schloss Porcia in Spittal an der Drau, Ahnensaal

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