Landtagswahlen in Vorarlberg
Vorarlberger wählen in 96 Gemeinden

- Eine Wahlinformation und ein amtlicher Stimmzettel
- Foto: APA Picture Desk
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Am 13. Oktober 2024 fanden in Vorarlberg Landtagswahlen statt. Das westlichste Bundesland Österreichs war traditionell ein Kernland der ÖVP, die bei den letzten Wahlen stets die stärkste Partei blieb. Doch diesmal könnten die Wahlen spannender werden, da Umfragen darauf hindeuten, dass die FPÖ, die bei der letzten Nationalratswahl starke Zugewinne verzeichnete, auch bei der Landtagswahl punkten könnte.
VORARLBERG. Vorarlberg wählte an einem trüben und teils regnerischen Herbsttag, und MeinBezirk ist live dabei. 271.878 Wahlberechtigte waren in Vorarlberg in 96 Gemeinden aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Die letzten Lokale haben um 13 Uhr geschlossen. Die ersten Ergebnisse zeigten, dass die ÖVP zwar in allen bisher ausgezählten Gemeinden vorne liegt, aber die FPÖ kräftig dazugewann, vor allem in den Bezirken Feldkirch und Bludenz. Die Grünen büßen massiv an Stimmen ein, SPÖ und NEOS könnten leicht zulegen.
Hier anmelden für die Zusendung der Ergebnisse in Vorarlberg:
Wahl am 13. Oktober 2024
Bei der Wahl am Sonntag wird die Mobilisierung der Wählerinnen und Wähler entscheidend sein. Traditionell ist die Wahlbeteiligung bei Landtagswahlen in Vorarlberg niedriger als bei Nationalratswahlen, was vor allem der FPÖ schaden könnte. Allerdings könnten bereits wenige Stimmen ausschlaggebend für die Mandatsverteilung und mögliche Mehrheiten sein. Zur Regierungsbildung sind 19 der 36 Abgeordneten nötig.

- Mandatsverteilung: Ein Abgeordneter der SPÖ ist mit 30.11.2021 aus der SPÖ ausgetreten und gehört dem Landtag seitdem als fraktionsloser Abgeordneter an.
- Foto: Land Vorarlberg
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Besonders spannend wird sein, ob die ÖVP ihre Position als stärkste Partei verteidigen kann und wie stark die FPÖ von der nationalen politischen Stimmung profitiert. Auch die Grünen könnten angesichts ihres starken Ergebnisses von 2019 weiter zulegen. Insgesamt bleibt offen, ob die bisherige Machtverteilung bestehen bleibt oder ob sich in Vorarlberg politische Veränderungen abzeichnen.
Öffnungszeiten der Wahllokale
Die Wahllokale in Vorarlberg haben im Schnitt bis 12 Uhr oder 13 Uhr geöffnet. Um 14.30 Uhr wird die erste Hochrechnung veröffentlicht. Um ca. 17:00 rechnet die Wahlbehörde mit dem vorläufigen Endergebnis.
Rückblick auf die Landtagswahl 2019
Bei der Wahl zum Vorarlberger Landtag im Jahr 2019 waren 270.521 Personen wahlberechtigt. Die ÖVP unter Markus Wallner (57) erzielte mit 43,5 Prozent der Stimmen erneut den ersten Platz, konnte jedoch die absolute Mandatsmehrheit nicht erreichen. Wallner, der den sogenannten „Vorarlberg-Kodex“ für Ausländer eingeführt hat, ist auch diesmal wieder Spitzenkandidat der ÖVP.

- Landeshauptmann Markus Wallner, ÖVP
- Foto: ÖVP Vorarlberg
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Die Grünen, 2019 noch unter dem Noch-Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch, erreichten mit 18,9 Prozent der Stimmen ihr bis dato bestes Ergebnis bei einer Vorarlberger Landtagswahl und wurden erstmals zweitstärkste Partei und somit Koalitionspartner. Diesmal geht die Partei mit Daniel Zadra (39) ins Rennen. Die Grünen wollen weiter regieren und setzten im Wahlkampf vor allem auf eine intakte Natur und saubere Energie. Auch forderten sie eine Ringstraßenbahn im Rheintal.

- Grüner Spitzenkandidat und Umwelt- und Klimalandesrat Daniel Zadra.
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Die FPÖ unter Christof Bitschi (33) erlitt 2019 Verluste und kam auf 13,9 Prozent. Damals hatte die Partei als einzige größere Kraft Stimmeneinbußen zu verzeichnen. Bitschi, der sich auch in diesem Wahlkampf für die FPÖ positioniert, setzt stark auf Themen wie den Kampf gegen eine vermeintliche „Islamisierung“.

- Herausforderer Christoph Bitschi, FPÖ
- Foto: FPÖ Vorarlberg
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Die SPÖ konnte sich 2019 leicht erholen und erreichte 9,5 Prozent, nachdem sie bei früheren Wahlen ihr bisher schlechtestes Ergebnis erzielt hatte. Heuer geht Mario Leitner (59) als roter Spitzenkandidat ins Rennen. Er setzte im Wahlkampf auf mehr gemeinnützigen Wohnbau und eine neue Medizinuniversität in Vorarlberg, um mehr Ärztinnen und Ärzte zu attraktivieren und Wartezeiten zu reduzieren.

- Mario Leitner, SPÖ
- Foto: SPÖ
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Die NEOS, diesmal unter Claudia Gamon (35), erzielten bei der letzten Landtagswahl 8,5 Prozent der Stimmen und konnten damit in den Landtag einziehen. Gamon war zuvor EU-Abgeordnete und ist bei dieser Wahl die Spitzenkandidatin der liberalen Partei. Die Neos forderten im Wahlkampf den Verkehr auf die Schiene zu bringen und setzten auf Bürokratieabbau sowie die Leistbarkeit von Konsumgütern.

- Claudia Gamon, Neos, geboren am 23. Dezember 1988 in Feldkirch, verheiratet, Mutter einer Tochter.
- Foto: Neos
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Nicht im Landtag vertretene Parteien
Neben den bereits im Landtag vertretenen Parteien kandidieren die Liste WIR – Plattform für Familien und Kinderschutz (WIR), die Liste Xi – HaK – GILT (X), die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) und die Liste Das andere Vorarlberg (ANDRS) landesweit.
Wahlbeteiligung und Bedeutung
Die Wahlbeteiligung lag bei der Landtagswahl 2019 mit 61,4 Prozent niedriger als bei der Landtagswahl 2014 (64,3 %). Dabei war die höchste Beteiligung im Bezirk Bludenz mit 65 Prozent, während Dornbirn mit 58,2 Prozent die niedrigste Wahlbeteiligung aufwies. Insgesamt wurden 165.211 gültige Stimmen abgegeben. Fünf Parteien zogen in den Landtag ein: die ÖVP, Grünen, FPÖ, SPÖ und NEOS.
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