Währing
810 Kilo schwere Glocke ab sofort in Pötzleinsdorf im Dienst
In Währing wurde rund um den Christkönigssonntag eine neue Glocke empfangen, eingeweiht und eingesetzt. Sie ist ab sofort im Pfarrturm der Teilgemeinde Pötzleinsdorf im Einsatz. Fast 60 Jahre musste der "Campanile Pötzleinsdorfs" auf sein Läutwerk warten.
WIEN/WÄHRING. Wohnst du rund um den Max-Schmidt-Platz und hast seit kurzem ein Bimmeln in den Ohren? Keine Angst, einen Besuch beim HNO-Arzt kannst du dir ersparen – dieses Läuten ist gekommen um zu Bleiben. Denn in die Christkönigskirche in der Teilgemeinde Pötzleinsdorf der Pfarre Währing wurde eine Glocke in den Turm eingesetzt.
Rund 60 Jahre musste der "Campanile Pötzleinsdorfs" – der Turm erinnert an sein italienisches Pendant aus der Lagunenstadt Venedig – auf sein Läutwerk warten. Bei der Planung war dieses zwar vorgesehen, eingesetzt wurde es aber über die Jahre nie. Eine Sanierung des Turms machte jetzt den Einsatz einer modernen Glocke samt Technik möglich.
810 Kilo in Bewegung
810 Kilogramm wiegt das Klanginstrument mit 104 Zentimeter Durchmesser, dass in einer Glockengießerei in Passau extra angefertigt wurde. Es war ein großes Spektakel rund um den Christkönigssonntag, als sie in Währing eintraf. Aber der Reihe nach: Zunächst wurde sie mit viel Ehren empfangen. Am Sonntag gab es einen Radausflug über den neuen Radweg, das Motto: "Fahrradglocke trifft Kirchenglocke" Den Sanktus der noch am Boden befindenden Glocke gab dann Weihbischof Stephan Turnovszky, Bischofsvikar für das Vikariat Nord.
Auch Pater Arkadiusz Zakreta, der Hausherr in Pötzleinsdorf, begrüßte sein neues Stück: "Vor unseren Augen geschieht ein für unsere Gemeinde sehr wichtiges, historisches Ereignis: Unser Kirchturm bekommt nach fast 60 Jahren eine Stimme", so der Pater. "Er wird nicht nur die richtige Richtung und den wahren Sinn des menschlichen Lebens bis heute, zeigen, sondern auch mit dem Glockenton unter Tags daran erinnern"
Am darauffolgenden Nachmittag hieß es dann "Hau Ruck!" Per Autokran wurde die Glocke eingesetzt. Nun ist der Kirchturm nicht nur ein sichtbares, sondern auch ein hörbares Baujuwel in Währing.
Dem Bauwerk würdig
Die Christkönigskriche selbst zählt zu den beeindruckendsten Bauwerken im Bezirk – der Entwurf stammt dabei von niemand Geringerem als dem Währinger Architekten Karl Schwanzer. Er zählte nicht nur zu den wichtigsten österreichischen Architekten der Nachkriegszeit, sondern hat auch als Währinger seinem Heimatbezirk architektonisch den Stempel aufgedrückt. Auch das BMW Bürogebäude mit seiner markanten runden Form stammt aus seiner Feder.
Die Christkönigskirche wurde nach einem 1958 durchgeführten Architektenwettbewerb in den Jahren 1961 bis 1963 errichtet. Ursprünglich war ein größerer Veranstaltungssaal zwischen Schafberggasse und Straßenbahnschleife vorgesehen, dazu kam es aber dann nie. Dafür wurde in den 70er Jahren in verkleinerter Form der heutige Pfarrsaal ergänzt.
Der freistehende Kirchturm markiert als „Campanile“ den Vorplatz der Kirche, der eine Terrasse oberhalb der Gleisanlage beim Max-Schmidt-Platz einnimmt. Der Turm war für ein Glockenläutwerk vorgesehen, das aber sehr lange auf sich warten lies. Nun, 60 Jahre nach der Fertigstellung, hat sich das mit der neuen Glocke geändert.
Spenden für Turmsanierung
Das so eine Turmsanierung beträchtliche Summen an Geld kosten, ist nachvollziehbar. Die Pfarre Währing bittet daher weiterhin um Spenden. Diese sind möglich unter:
Via Bundesdenkmalamt 1010 Wien
Konto Nummer: AT07 0100 0000 0503 1050
BIC: BUNDATWW,
Projekt A309
Weitere Themen:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.