Wohnbauten bei Neustifter Friedhof auf Schiene
Nach fünf Jahren Stillstand soll das Wohnprojekt beim Neustifter Friedhof 2019 endlich starten.
WÄHRING/DÖBLING. Lang, kompliziert, emotional: Diese drei Adjektive beschreiben die Geschichte um das 2014 vorgestellte Bauprojekt beim Neustifter Friedhof vermutlich am besten. Nach vier Jahren Wartezeit ist jedoch von einem Wohnbau noch immer nichts zu sehen. Doch alles von Anfang an.
2014 wurde das Bauprojekt auf der Pötzleinsdorfer Höhe von der Baugenossenschaft EBG vorgestellt. Konkret sollte am Grund der ehemaligen Friedhofsgärtnerei ein Wohnbau mit 70 geförderten Mietwohnungen, auf vier Häuser mit Holzfassaden aufgeteilt, gebaut werden. Weiters waren ein Kinderspielplatz, ein Gemeinschaftsgarten sowie 50 PKW-Stellplätze geplant.
Wohnungen sind pietätlos
Wie es bei Bauprojekten oftmals der Fall ist, ließ der Ärger der Anrainer auch hier nicht lange auf sich warten. Ein Wohnhaus neben dem Friedhof sei pietätlos, die Infrastruktur für die zusätzlichen Bewohner nicht ausgelegt, hieß es.
Es folgten: eine Bürgerinitiative, Proteste vom ehemaligen Währinger Bezirksvorsteher Karl Homole (ÖVP) sowie der Döblinger Bezirksvorstehung und eine Petition an die Stadt Wien. Davon ließ man sich bei der Baugenossenschaft EBG aber scheinbar nicht abschrecken: Das Projekt "Wald, wir kommen" solle bald starten – hieß es noch 2017.
Bau startet 2019
Von dem Baustart ist jedoch noch immer nichts zu sehen. Auch die MA 22 für Umweltschutz habe schon länger nichts mehr von der Baugenossenschaft gehört. "EBG wurde von unserer Seite darauf aufmerksam gemacht, dass alle naturschutzrechtlichen Genehmigungen vor Baubeginn einzuholen sind", heißt es von der MA 22. "Bis jetzt wurde noch nichts eingereicht." Laut Martin Orner, dem Geschäftsführer der Baugenossenschaft EBG, ist das Projekt aber noch auf Schiene. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung zu beantragen ist aber nach derzeitigem Stand nicht geplant.
"Laut meinen Informationen befinden sich auf dem Gebiet keine geschützten Tier- oder Pflanzenarten", so Orner. "Deshalb sehe ich kein naturschutzrechtliches Problem". Mit dem Bau der 70 geförderten Wohnungen wird laut Orner in der zweiten Jahreshälfte 2019 begonnen. Bis dahin muss jedoch noch via Ausschreibung entschieden werden, welcher Bauträger die Bauleistungen durchführt.
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