Keramik in Währing
Yvonne Rausch begeistert mit filigraner Handarbeit
In ihrem Atelier in Währing stellt die Künstlerin Yvonne Rausch feinstes Porzellan und Keramik her.
WIEN/WÄHRING. "Ich habe es schon immer geliebt, zu experimentieren. Wenn ich in der Früh aufstehe, freue ich mich schon darauf, in der Werkstatt mit den verschiedenen Materialien zu arbeiten und zu sehen, was passiert", erzählt die junge Keramikkünstlerin Yvonne Rausch beim Rundgang durch ihr Atelier in Währing.
Das Atelier teilt sie sich mit mehreren Kollegen, die sich allesamt der Keramik und dem Porzellan verschrieben haben, den Unterschied zwischen den beiden Materialien erklärt Rausch, folgendermaßen: "Der Umgang mit den Materialien ist eigentlich sehr ähnlich, doch im Porzellan sind drei Mineralien vorhanden, die das finale Produkt robuster machen."
Gelernt hat sie das Handwerk durch ihr Design-Studium in St. Pölten, "sobald ich das erste Mal mit Keramik gearbeitet habe, hat mich das Material in seinen Bann gezogen", schmunzelt Rausch beim Gedanken an ihre ersten Versuche an der Drehscheibe. Die ursprünglich aus Kolumbien stammende Kunstschaffende erzählt, dass sie oft monatelang an einem Entwurf arbeitet, bis sie damit zufrieden ist: "Die Projekte sind wie ein Baby, man muss aber wissen, wann es genug ist – selten ist etwas beim ersten Versuch perfekt, doch man macht schnell Fortschritte." Rausch arbeitet nicht nur an der Drehscheibe, sondern entwirft oft 3D-Formen, in welche das Porzellan dann gegossen wird, so entstehen einheitliche Endprodukte.
Das letzte Design, auf welches sie besonders stolz ist, ist eine Vase, die über und über mit feinen Rissen verziert ist. Zum Hingucker wird die Vase durch die blauen Farbakzente, denn Rausch hat jeden der Risse per Hand mit blauer Farbe nachgezeichnet.
Privat ist Rausch gerne mit ihren Freunden in Österreich zum Wandern unterwegs. Ihr nächstes Ziel ist Kolumbien, dort möchte sie sich auch mit der Keramikszene in Verbindung setzen, denn diese ist "ganz anders als in Österreich. Die Herstellungsverfahren sind seit Jahrhunderten dieselben, trotzdem ist die Keramik sehr hochwertig. Viele Leute drehen noch an der Drehscheibe ihrer Urgroßeltern."
Wie aus einer anderen Welt
Auch international hat Rausch schon Erfolge einheimsen können: Ihr Bachelor-Projekt an der New Design University (NDU) namens "Space on Earth" wurde in London in der renommierten "Holy Art Gallery" ausgestellt, "das war eine ganz besondere Erfahrung und ich freue mich sehr, dass ich sie machen durfte." Bei "Space on Earth" handelt es sich um eine Melange aus Porzellan und verschiedenen Metallen, die bei 1240 Grad gebrannt werden: "Ich wollte einfach sehen, wie Metall und Porzellan gemeinsam reagieren, schließlich kommt beides aus der Erde." Die Kunststücke aus der Kollektion sehen aus wie kleine Planeten, die mit feinen Akzenten aus Gold verziert sind.
Weitere Informationen
Die Stücke von Yvonne Rausch können in der Leitermayergasse 41 gekauft werden, mehr über ihre Kunst gibt es auf ihrer Homepage www.yvonnerausch.com
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