Sanierungen
Jüdischer Friedhof Währing bekommt 800.000 Euro vom Bund
Die Israelitische Religionsgemeinschaft (IRG) soll zukünftig sieben statt vier Millionen Euro vom Bund erhalten. Das hat Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) am Dienstag mitgeteilt. Auch zusätzliche Mittel für die Sanierung des jüdischen Friedhofs in Währing wurden freigegeben.
WIEN/WÄHRING/DÖBLING. Der jüdische Friedhof Währing ist ein besonderer Ort an der Bezirksgrenze, nicht nur aus zeitgeschichtlicher Perspektive. Seit Jahren kümmert sich der ehrenamtliche Verein "Rettet den Jüdischen Friedhof Währing" um den Erhalt der historischen Grabstätte.
Nun soll es mehr Geld für den Erhalt des Friedhofs geben. Wie Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) mitteilt, möchte man die Zuwendungen für Israelitische Religionsgemeinschaften anheben. 2020 wurde das "Gesetz über die Absicherung des Österreich-Jüdischen Kulturerbes" (ÖJGK) im Nationalrat beschlossen. Es umfasste einen Geldtopf von vier Millionen Euro als Förderung. Mit Jahresbeginn wurden der Förderbedarf evaluiert und festgestellt, dass man erhöhen sollte. Das tut man laut Edtstadler jetzt auch. Von vier auf sieben Millionen Euro pro Jahr.
800.000 Euro für Jüdischen Friedhof
Die Gelder des ÖJGK werden zweckgebunden, etwa in den Bereichen Sicherheit, Kultur und Jugendarbeit oder interreligiöser Dialog, eingesetzt, heißt es von der Israelitische Religionsgesellschaft (IRG). "Darüber hinaus ist es gelungen, die Bundesförderung zur Sanierung des Jüdischen Friedhofs Währing in Höhe von 200.000 Euro pro Jahr bis 2028 zu fixieren. Auch das hat der Ministerrat heute beschlossen", erklärt man bei der IRG.
Laut einem Sprecher des Bundeskanzleramtes sollen die Gelder für Sanierungs- und Erhaltungsarbeiten ausgeschüttet werden. „Bundesministerin Edtstadler, Vizekanzler Kogler (Werner/Grüne, Anm.) und Bundeskanzler Nehammer (Karl/ÖVP, Anm.) sowie der gesamten Bundesregierung danke ich aufrichtig für die konstruktiven Gespräche betreffend des ÖJGK und die langjährige Unterstützung jüdischen Lebens“, zeigt sich IRG-Präsident Oskar Deutsch dankbar.
Die Anpassung des Förderungsgesetzes wird nach dem Regierungsbeschluss für vier Wochen in Begutachtung geschickt. Währenddessen möchte man mit der Opposition über den Vorschlag sprechen und hofft danach - im Nationalrat - über einen einstimmigen Beschluss der Novelle.
Lobende Worte gibt es jedenfalls schon mal von den Grünen auf Stadtebene: "Der jüdische Friedhof Währing ist ein kulturhistorisch äußerst bedeutsamer Ort in Wien. Mit der richtigen Sanierung und Pflege kann er ein Anziehungspunkt und ein wichtiger Vermittlungsort wie der jüdische Friedhof in Prag werden“, so die Klubvizin der Grünen Wien, Jennifer Kickert.
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