Frauen bei den Gemeinnützigen im Vormarsch

Christian Struber, Bundesobmann der ARGE Eigenheim u. Mitglied des Aufsichtsrats des Österreichischen Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen, NR Michaela Steinacker, Aufsichtsratsvorsitzende der Alpenland Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft (St. Pölten), Isabella Stickler, NETZWERT-Vorsitzende und Geschäftsführerin der Alpenland Wohnbau- und Wohnbetreuungs-GmbH (St. Pölten), Martina Haas und Johannes Geiger, beide Geschäftsführung des gemeinnützigen Bauträgers "GWS" (Graz). | Foto: Neumayr
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  • Christian Struber, Bundesobmann der ARGE Eigenheim u. Mitglied des Aufsichtsrats des Österreichischen Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen, NR Michaela Steinacker, Aufsichtsratsvorsitzende der Alpenland Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft (St. Pölten), Isabella Stickler, NETZWERT-Vorsitzende und Geschäftsführerin der Alpenland Wohnbau- und Wohnbetreuungs-GmbH (St. Pölten), Martina Haas und Johannes Geiger, beide Geschäftsführung des gemeinnützigen Bauträgers "GWS" (Graz).
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NÖ. Um Frauen beim Aufstieg in Führungspositionen in der männerdominierten gemeinnützigen Wohnungswirtschaft zu unterstützen, wurde Ende 2016 die Plattform „NETZWERT“ auf Initiative der ARGE Eigenheim* ins Leben gerufen. Im Frühjahr 2017 wurde diese erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Seither hat sich sehr viel getan, der Vernetzungsgedanke kombiniert mit Erfahrungsaustausch aus den unterschiedlichen Bereichen und der Motivation, Führungsrollen zu übernehmen, trägt Früchte. Unter den mittlerweile 55 Mitgliedsfrauen sind bereits eine Direktorin, drei Geschäftsführerinnen, elf Prokuristinnen, acht Bereichs- bzw. Abteilungsleiterinnen und fünf Gruppenleiterinnen zu finden. Überraschend: Auch die Kollegen stehen dem zeitgemäßen Wandel durchaus positiv gegenüber, denn immerhin sind rund 60 Prozent der etwa 5000 Mitarbeiter bei den gemeinnützigen Wohnbauträgern der ARGE Eigenheim weiblich. „Es ist wichtig, etablierte Strukturen aufzubrechen, um zeitgemäß agieren und damit Unternehmenserfolge nachhaltig sichern zu können. Deshalb ist es auch für unsere Branche höchste Zeit, Frauen den Weg in Führungspositionen zu öffnen. Denn gemischte Führungsteams wirken sich positiv auf die Unternehmenskultur aus“, ist DI Christian Struber, Bundesobmann der ARGE Eigenheim und Aufsichtsrat des Österreichischen Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen, überzeugt. Laut Struber gibt es noch viel zu tun, denn auch in der Delegiertenversammlung des Verbandes der Gemeinnützigen mangelt es an Frauen. Unter 52 Mitgliedern ist derzeit nur eine Frau vertreten.

Frauenanteil qualitätsvoll gezielt ausbauen

Durch intensive Netzwerk-Aktivitäten mit Erfahrungsaustausch, Aufbau von Kontakten, Sichtbarmachung von Kompetenzen und der Schaffung notwendiger Rahmenbedingungen, um Beruf und Familie vereinbaren zu können, soll der Anteil von Frauen in den Führungsetagen von den rund 100 gemeinnützigen Unternehmen in der ARGE Eigenheim und in den offiziellen Gremien gezielt ausgebaut werden. „Unsere Mitgliedsfrauen sind kompetent, engagiert und haben die Bereitschaft, Führungsaufgaben und die damit verbundene Verantwortung zu übernehmen. Sie sind auch role models für jüngere Kolleginnen, die sie durch aktives Mentoring unterstützen“, so NETZWERT-Vorsitzende Mag. Isabella Stickler, Prokuristin des gemeinnützigen Bauträgers „Alpenland“ und Geschäftsführerin der „Alpenland Wohnbau- und Wohnbetreuungs-GmbH“ (St. Pölten) und ergänzt: „Wir wollen qualitätsvoll wachsen. Unser Netzwert ist für alle Unternehmen der Wohnungswirtschaft offen. Es ist ein Signal an die Frauen, mehr Mut zu Bewerbungen für Führungspositionen zu haben.“

Erhöhung der Attraktivität der Gemeinnützigen als Arbeitgeber

Durch eine stärkere Präsenz von Frauen in Schlüsselpositionen und in den Gremien des Verbandes der gemeinnützigen Bauvereinigungen präsentiert sich die Branche innovativ und am Puls der Zeit. Dabei geht es auch darum, die Bedürfnisse weiblichen Wohnens sichtbar zu machen und das Image der Gemeinnützigkeit zu stärken. „Damit steigern wir die Arbeitgeberattraktivität der Unternehmen der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft und zeigen, dass sie eine moderne Diversity-Denkweise unterstützen“, erläutert Stickler.

Eine Frau an der Spitze des gemeinnützigen Bauträgers GWS (Graz)
Mit Jahresanfang wurde Mag. (FH) Martina Haas in die Geschäftsleitung der GWS Gemeinnützige Alpenländische Gesellschaft für Wohnungsbau und Siedlungswesen m.b.H. berufen. An der Seite von Ing. Johannes Geiger zeichnet sie als Geschäftsführerin für den kaufmännischen Bereich sowie Marketing & Vertrieb verantwortlich. Die gebürtige Grazerin verfügt über großes Know-how am Immobiliensektor und leitete bereits seit neun Jahren die Abteilung Marketing & Vertrieb in der GWS. „Neben Kompetenz zählt vor allem Engagement auf dem Weg nach oben“, ist Mag. Martina Haas überzeugt. Sie absolvierte berufsbegleitend das Studium am Campus 02 in Graz (Studienzweig Marketing & Sales Management). Durch zahlreiche Zusatzausbildungen steigerte sie ihr Wissen in unterschiedlichen Bereichen. „Es ist wichtig, dass Frauen, die es an die Spitze geschafft haben, andere Frauen auf ihrem Karriereweg unterstützen. Deshalb begrüße ich die Initiative Netzwert sehr“, so Haas, die in der Zusammenarbeit mit Männern an der Unter-nehmensspitze vor allem die unterschiedlichen Sichtweisen als Erfolgspotenzial sieht. Und ihr Geschäftsführer-Kollege Ing. Johannes Geiger, der die GWS seit 1991 leitet, ergänzt: „Die Mehrheit unserer Mitarbeiter sind Frauen, da ist es naheliegend, dass auch in der Unternehmensleitung eine Frau sitzt. In unserem Unternehmen ist das selbstverständlich und ich habe auch schon mit zwei Vorgängerinnen von Frau Haas erfolgreich zusammen-gearbeitet. Frauen bereichern das Klima in Führungsetagen.“

Die GWS-Unternehmensgruppe

Der gemeinnützige Bauträger GWS mit Sitz in Graz errichtet gemeinsam mit dem Tochterunternehmen GWS Bau- und Verwaltungsgesellschaft m.b.H. (GWS exklusiv) jährlich rund 300 Eigentumswohnungen und Mietwohnungen mit Kaufoption. Die Unternehmensgruppe zählt zu den führenden Wohnbau-Unternehmen der Steiermark. In den vergangenen fünf Jahren betrug das Neubauvolumen mehr als 200 Millionen Euro und knapp 40 Millionen Euro wurden für Sanierungen aufgewendet. Insgesamt werden rund 20.000 Einheiten verwaltet, davon fast 16.000 Wohnungen. Von den knapp 90 Mitarbeitern sind 62 Prozent weiblich.

Frauen auch in Aufsichtsgremien bei Gemeinnützigen willkommen

Mehr Aufsichtsrätinnen in den Unternehmen der Gemeinnützigen wünscht sich NR Mag. Michaela Steinacker. Sie ist seit zwei Jahren Aufsichtsratsvorsitzende des gemeinnützigen Bauträgers „Alpenland“ mit Sitz in St. Pölten. „Wohnen ist eines der wesentlichen menschlichen Grundbedürfnisse. Ein sicheres, komfortables Zuhause in guter Umgebung ist für die meisten Österreicher eines der wichtigsten Lebensziele. Wer den gemeinnützigen Wohnbau mitgestaltet, der kann die Lebensqualität vieler Menschen und Familien verbessern. Denn Wohnen ist Leben“, erläutert Mag. Michaela Steinacker und fordert qualifizierte Frauen auf: „Wenn euch ein Aufsichtsratsmandat bei einem gemeinnützigen Bauträger angeboten wird, habt den Mut und nehmt es an!“ Um Aufsichtsräten den Einstieg zu erleichtern bzw. ihre Position zu stärken, hat die ARGE Eigenheim im vergangenen Jahr den „Lehrgang Aufsichtsrat“ gestartet. Dabei werden neben dem persönlichen Erfahrungsaustausch auch eine modulare Aus- und Weiterbildung für Aufsichtsräte mit Fachvorträgen zu aktuellen Themen wie compliance standards, governance Regeln, Wissenswertes zu Gesellschaftsformen, Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz und Wohn-bauförderung, Revision und Bilanzierung sowie Spezialmodule für Mitglieder von Bau- und Prüfungsausschüssen und vieles mehr angeboten. Denn für die Juristin ist klar, dass Aufsichtsräte in den unterschiedlichen Bereichen immer am neuesten Stand sein müssen, um ihrer Verantwortung in den einzelnen Unternehmen gerecht werden zu können. Dadurch werde auch das Vertrauen in den gemeinnützigen Wohnbau für die Zukunft gestärkt.

Christian Struber, Bundesobmann der ARGE Eigenheim u. Mitglied des Aufsichtsrats des Österreichischen Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen, NR Michaela Steinacker, Aufsichtsratsvorsitzende der Alpenland Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft (St. Pölten), Isabella Stickler, NETZWERT-Vorsitzende und Geschäftsführerin der Alpenland Wohnbau- und Wohnbetreuungs-GmbH (St. Pölten), Martina Haas und Johannes Geiger, beide Geschäftsführung des gemeinnützigen Bauträgers "GWS" (Graz). | Foto: Neumayr
Johannes Geiger, Geschäftsführer des gemeinnützigen Bauträgers GWS (Graz), Isabella Stickler, NETZWERT-Vorsitzende und Geschäftsführerin der Alpenland Wohnbau- und Wohnbetreuungs-GmbH (St. Pölten), NR Michaela Steinacker, Aufsichtsratsvorsitzende der Alpenland Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenosse | Foto: Neumayr

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