Ybbstal
Harte Zeiten für Landwirte
WAIDHOFEN/YBBSTAL. "Mittlerweile sind rund sieben Hektar Grund durch Engerlinge geschädigt", ist Landwirt Johann Aigner aus Waidhofen verzweifelt. Die Larven der Mai- und Junikäfer fressen die Wurzeln der Grünlandpflanzen. Im schlimmsten Fall bleiben unnutzbare Flächen, denn auch die Bekämpfungsmaßnahmen kosten. Doch Ybbstals Landwirte kämpfen mit weiteren Problemen.
Ybbstals Plagen
"Da geht es um viel. Manchmal sogar um die Existenz", so Klaus Hirner, Obmann der Bezirksbauernkammer Waidhofen zum Problem mit den Engerlingen. "Wir haben im Ybbstal eine starke Bewaldung: Zwischen 46 Prozent und 86 Prozent, wie etwa in Hollenstein. Daher gibt es weitere Probleme wie den Borkenkäferbefall und Windwürfe. Aber auch Schneebruch und Trockenheit sind ein Thema", fügt Klaus Hirner hinzu.
Die Wirtschaftsmotoren
Rund 900 landwirtschaftliche Betriebe gibt es derzeit im Kammerbezirk Waidhofen. "Die bäuerlichen Familienbetriebe sind das Rückgrat des ländlichen Raums. Sie investieren jedes Jahr maßgeblich in die regionale Wirtschaft", erläutert Klaus Hirner.
Ein Bauernhof sichert im Schnitt drei Arbeitsplätze, vom Landmaschinen-Mechaniker über Angestellte im Lebensmitteleinzelhandel bis hin zum Arbeiter in der Holz-industrie.
"Neben der Aufrechterhaltung regionaler Wirtschaftskreisläufe sorgen unsere Bauern auch für gepflegte, blühende Ybbstaler Kulturlandschaften und ein aktives Vereinsleben in den Gemeinden", so Klaus Hirner und appelliert an bewusstes Einkaufen und Wertschätzung regionaler Produkte. "Die zentrale Frage wird sein: Wer erzeugt in Zukunft unsere Lebensmittel?", hält der Kammerobmann fest.
Regionales Einkaufen
"Wenn wir die Versorungssicherheit mit rot-weiß-roten Produkten aufrechterhalten und nicht auf Importe aus Ländern mit niedrigeren Standards vertrauen wollen, brauchen wir ehrliche Preise." Die Wertschätzung der Arbeitsweise der heimischen Bauernfamilien müsse sich auch in der Wertschöpfung widerspiegeln", so Klaus Hirner abschließend.
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